In Österreich wurden die Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe nach einem Anstieg der Fälle verschärft. Aktuell gibt es bundesweit in 25 Bezirken eine Stallpflicht, die auch sieben Bezirke in Oberösterreich betrifft. In den Regionen Perg, Linz-Land, Wels-Land, Grieskirchen, Schärding, Ried und Braunau sind Betriebe mit mehr als 50 Geflügelhaltern verpflichtet, ihre Tiere im Stall zu halten. Martin Mayringer, der Geflügelreferent der landwirtschaftlichen Kammer von Oberösterreich, empfiehlt ebenfalls kleineren Betrieben, strenge Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Besonders wichtig ist es, Fütterung und Tränken im Freien zu vermeiden, um Wildvögel nicht anzulocken.
Die heimische Geflügelwirtschaft zeigt sich jedoch optimistisch hinsichtlich der Versorgungssituation. Trotz der Herausforderungen durch die Vogelgrippe ist die Bereitstellung von Eiern für die Weihnachtsbäckerei gesichert. Selbst wenn in einigen Haltungsformen Engpässe auftreten könnten, bescheinigt die Branche eine sichere Versorgung. Der Selbstversorgungsgrad bei Jung- und Legehennen liegt in Österreich bei beeindruckenden 100 Prozent, während der Pro-Kopf-Verbrauch 248 Eier pro Jahr beträgt. Die Versorgung mit Masthühnern, jedoch nur bei 86 Prozent, ergibt einen Pro-Kopf-Verbrauch von etwa 9,82 kg.
Hygienemaßnahmen und Schulungen
Zur Unterstützung der Landwirte finden bereits Schulungen statt, die strikt auf Hygiene abzielen. Eine weitere Schulung ist für den kommenden Montag angesetzt. Innerhalb der Schutz- und Überwachungszonen sind Tierverbringungen nur mit speziellen Genehmigungen gestattet. Das bedeutet, dass weder Tiere hineingebracht noch aus den betroffenen Ställen entfernt werden dürfen, was für die Betriebe einen spürbaren wirtschaftlichen Druck ausübt. Michael Wurzer, Sprecher der Geflügelwirtschaft, berichtet von einem Verlust an Einnahmen, da die betroffenen Ställe leer stehen.
Die wirtschaftlichen Einbußen werden jedoch teilweise durch staatliche Hilfe und Versicherungen abgedeckt. Wenn Tiere aufgrund des Ausbruchs der Vogelgrippe verenden oder notgeschlachtet werden müssen, gibt es festgelegte Entschädigungen. Rund 80 Prozent der Landwirte sind durch private Versicherungen geschützt, die staatlich unterstützt werden. Wurzer betont außerdem, dass alle Produkte der betroffenen Betriebe für die Konsumenten absolut unbedenklich sind. Es besteht keinerlei Risiko einer Ansteckung, daher können Verbraucher ihr Geflügel unbesorgt genießen.
Wirtschaftliche Perspektiven
Die Ausweitung der Schutzmaßnahmen ist für die Geflügelwirtschaft als ersten Schritt positiv, und es wird eine Zusatzaktion durch das Gesundheitsministerium angestrebt. Die Branche bemüht sich, die Produktion so weit wie möglich aufrechtzuerhalten, um Engpässe zu vermeiden. Die klare Kommunikation über die Sicherheit der Produkte ist entscheidend, um das Vertrauen der Konsumenten zu stärken und die Nachfrage auch in schwierigen Zeiten zu sichern. Für weitere Informationen über die aktuellen Herausforderungen der Geflügelwirtschaft, siehe die aktuelle Berichterstattung auf ooe.orf.at.
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