Nach den verheerenden Regenfällen in Valencia, Spanien, die schwere Überflutungen zur Folge hatten, steht nicht nur die menschliche Bevölkerung unter Druck. Auch viele Tiere sind von der Katastrophe betroffen. Aus Pichl bei Wels hat sich die Tierhilfe Gusental auf den Weg gemacht, um diesen Tieren zu helfen. Am 8. November reisten Gregor Finster und seine Kollegin in die Krisenregion, um vor Ort aktiv zu werden.
Die Auswirkungen der Flut sind dramatisch. Gregor Finster schildert: „Obwohl das Hochwasser nun fast drei Wochen zurückliegt, sind die Schäden immer noch verheerend. Die Wasserlinie ist an vielen Mauern sichtbar, und in manchen Straßen ist zu erkennen, wie der Fluss mit einer Höhe von bis zu zwei Metern durch die Gassen schoss.“ Die Erschütterungen der Wassermassen haben viele Strukturen negativ beeinflusst, was die Lage vor Ort äußerst herausfordernd macht.
Einsatz in der Krisenregion
Bereits am 6. November wurde das Team der Tierhilfe Gusental aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung nach Valencia geschickt. „Nach der Ankunft ging es sofort in die Tierklinik, um bei diversen Arbeiten zu unterstützen“, so Finster. Anschließend führte der Weg in die „Rote Zone“, die am stärksten betroffenen Gebiete.
Das Team stieß auf zahlreiche Herausforderungen. Auf ihrem Weg in den südlichen Teil von Valencia konnten sie bereits viele Tiere in Sicherheit bringen. Besonders herausfordernd war die Rettung aus einem teilweise eingestürzten Gebäude. Die Helfer benötigten nicht nur viel Geschick, sondern auch eine große Portion Mut, um in einem derartigen Chaos zu agieren. „Außerdem konnten wir dringend benötigtes Futter an betroffene Tierbesitzer verteilen“, erzählt Finster.
Hürden bei der Hilfeleistung
Die Hilfsaktionen gestalteten sich oft schwierig. In einem abgelegenen Bergdorf war die einzige Zufahrtsstraße weggespült worden. Das Team war gezwungen, das letzte Stück nur mit Geländewagen zu befahren und die letzten Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Dennoch gaben sie nicht auf und besuchten mehrere Orte, wo Tiere gemeldet wurden. Dabei entdeckten sie unter anderem eine Ziege mit einem gebrochenen Bein, die sofort in die Klinik gebracht wurde.
Am fünften Tag waren die Helfer damit beschäftigt, zurückgelassene Hühner zu sichern, und konnten diese anschließend in Sicherheit bringen. „Leider mussten wir auch wieder einige tote Tiere bergen“, musste Finster betroffen feststellen. Zusätzlich wurde Futter organisiert, um eine Pflegestelle mit mehreren Pferden zu versorgen.
Das Team arbeitete unermüdlich, um tierärztliche Hilfe zu leisten und die Folgen der Naturkatastrophe zu mildern. „Wir besuchten die am stärksten betroffenen Gebiete, trotz der neuen Regenmeldungen“, erklärt Finster. Mit dem nötigen Tierfutter im Gepäck reisten sie unter anderem nach Paiporta und Massanassa.
Bis zu ihrer Rückkehr am vergangenen Samstag leisteten die Mitglieder der Tierhilfe Gusental weiterhin essentielle Unterstützung. Sie konnten mehrere Sattelschlepper mit Sachspenden abladen und stellten sicher, dass die Tierschutzarbeit in der Region nicht zum Stillstand kam.