WELS. Die Nationalratswahl hat in der Region Wels bemerkenswerte Veränderungen hervorgerufen, die sich stark in den Ergebnissen widerspiegeln. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat in der Stadt Wels, die historisch als „rote Stadt“ bekannt ist, überwältigende 31,95 Prozent der Stimmen erzielt. Dies stellt einen Anstieg von über 12 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2019 dar. Das entspricht etwa 8.126 Stimmen, ohne die Briefwahlstimmen zu berücksichtigen.
Im unmittelbaren Vergleich dazu hat die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 24,41 Prozent erhalten, was einer Abnahme von 4,03 Prozentpunkten entspricht. Die ÖVP landete auf dem dritten Platz mit 19,97 Prozent und verzeichnete einen Rückgang von 7,31 Prozentpunkten. Auch die Grünen mussten Verluste hinnehmen und erreichten nur 8,38 Prozent; die Neos erzielten 8,54 Prozent.
Wels-Land im Blick
Die Ergebnisse im Bezirk Wels-Land zeigen ebenfalls eine klare Dominanz der FPÖ. In Städten wie Bachmanning und Neukirchen hat die ÖVP jedoch knapp die Führung übernommen. In Offenhausen liegt kein klarer Gewinner vor, hier gab es ein Patt. Die SPÖ erlebte auch hier einen Rückgang von fast zwei Prozentpunkten. Ein besonderes Augenmerk sollte auf Marchtrenk gelegt werden, wo die FPÖ mit 38 Prozent und einem Plus von 14,43 Prozentpunkten zur klaren Nummer eins wurde.
SP-Bürgermeister Paul Mahr erklärte, dass dieser Ausgang für die SPÖ ein Zeichen sei, dass geschlossen und glaubhaft aufgetreten werden muss, um Wählerstimmen zu gewinnen. „Wenn man nicht geschlossen auftritt und dies glaubhaft rüberbringt, dann verliert man“, ließ er verlauten.
Manfred Haimbuchner, der freiheitliche Bezirksparteivorsitzende, kommentierte die Ergebnisse mit den Worten: „Es zeigt, dass die Wähler unsere kontinuierliche und vernünftige politische Arbeit schätzen.“ Diese Stimme der Wähler wird von der FPÖ als klare Bestätigung verstanden, die ihr Mandat ernst nimmt.
Repräsentation im Nationalrat
Ein bedeutendes Ergebnis war der Einzug von Paul Hammerl, einem Kandidaten der FPÖ aus Wels, in den Nationalrat. Die Freiheitlichen konnten in der Region Hausruckviertel zwei Grundmandate erobern. Die SPÖ stellte mit Manfred Sams einen weiteren Vertreter, ebenso die ÖVP mit Klaus Lindinger. Die Grünen hingegen verloren ihr Grundmandat und hoffen nun auf einen Platz auf der Bundesliste durch Ralph Schallmeiner.
Die Wahl hat gezeigt, dass die politische Landschaft in Wels und Umgebung sich erheblich gewandelt hat, und gibt Anlass zu Spekulationen über die kommenden politischen Entwicklungen. Diese klare Wende hin zu einer „blauen“ Dominanz wird unterschiedliche Reaktionen auslösen und die nächste Zeit prägen.