In der Stadtgemeinde im Bezirk Wels-Land stehen ernsthafte Vorwürfe gegen das Kommando der örtlichen freiwilligen Feuerwehr im Raum. Seit mehreren Monaten wird die Finanzgebarung der Feuerwehr von einer externen Beratungsfirma überprüft, während die Kriminalpolizei gegen den Kommandanten ermittelt. Zu den schweren Vorwürfen zählen die unrechtmäßige Nutzung eines Feuerwehrfahrzeugs sowie das Fehlen von Belegen für diverse kostspielige Ausgaben, darunter Poolbefüllungen und die Beseitigung von Wespennestern. Die örtlichen Behörden haben betont, dass bis zur Klärung der Vorwürfe die Unschuldsvermutung für alle Beteiligten gilt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden Ende November erwartet. Politische Stimmen in der Stadtgemeinde, die an der Aufklärung dieser Thematik interessiert sind, deuten bereits auf mögliche Konsequenzen hin. „Es herrscht Einigkeit darüber, dass Schritte unternommen werden müssen,“ äußerte ein führender Stadtpolitiker, der sich für die Causa eingesetzt hat.
Antrag an das Landesfeuerwehrkommando erforderlich
Eine Enthebung des Kommandanten ist nicht alleine durch den Gemeinderat möglich. Ein formeller Antrag auf Enthebung muss an das Landesfeuerwehrkommando (LFK) gestellt werden. Karl Kraml, Landes-Feuerwehrinspektor, erklärte: „Sollte dieser Antrag eingehen und auch nur einige Gründe dafür sprechen, gehe ich davon aus, dass wir dem stattgeben. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Vorwürfe aufgeklärt werden.“ Der Unschuldsvermutung wurde auch in diesem Kontext Rechnung getragen, da es für die Enthebung einen klaren Grund geben müsse.
Die Kommunikation zwischen der Feuerwehr und der Stadtgemeinde verläuft bisweilen zäh. Kraml stellte fest, dass die Feuerwehr im Oktober erst von den Ermittlungen der Kriminalpolizei erfahren habe. Das Landesfeuerwehrkommando bietet den Ermittlern und der Gemeinde alle verfügbaren Informationen an, um die Sachlage zu klären.
Die Feuerwehr-Referentin der Stadtgemeinde hat einen Anwalt beauftragt, um die Beweislast für jedes einzelne Kommandomitglied zu prüfen. „Wir können Entscheidungen erst treffen, wenn das Prüfungsergebnis vorliegt. Eine zügige Klärung der Causa ist mir wichtig,“ so die Referentin. Der Bürgermeister zeigt sich ebenfalls skeptisch gegenüber einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Kommandanten angesichts der aktuellen Vorfälle. “Es liegt in unserem Interesse, die Dinge schnell und ordentlich zu klären,” fügte er hinzu.
In der Öffentlichkeit sorgt diese Situation für besorgte Stimmen, da der Eindruck entsteht, dass im Bereich der freiwilligen Feuerwehren nicht transparent mit den Finanzen umgegangen wird. Kraml betont jedoch, dass seine Erfahrungen zeigen, dass die Finanzverwaltung der freiwilligen Feuerwehr in Oberösterreich ernst genommen wird, und dass die Funktionäre bestrebt sind, die finanziellen Angelegenheiten ordnungsgemäß zu behandeln. “Ich bin oft viel unterwegs und sehe, wie ernst die Funktionäre die Finanzgebarung nehmen,” fügt er hinzu.
Die kommenden Wochen sind entscheidend, um zu klären, welche Schritte zuletzt unternommen werden und wie die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung aussehen werden. Diese Situation bleibt weiterhin im Blickpunkt sowohl der Stadtverwaltung als auch der Medien, zumal sie Fragen zur Integrität und Verantwortung innerhalb der freiwilligen Feuerwehr aufwirft.