Die Landwirtschaft in Oberösterreich steht in diesem Jahr in einem zwiegespaltenen Licht. Während der erste und zweite Schnitt des Grünlands ordentliche Erträge lieferten, gibt es beim dritten Schnitt große Rückgänge. Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr sieht sich in einer schwierigen Lage, besonders in der Region um die Enns, wo die Wetterbedingungen für Landwirte herausfordernd waren. „Das passende Erntefenster zu finden war nicht immer ganz einfach“, erklärte er. Besonders im Süden nötigen Trockenheit und fehlende Niederschläge viele Landwirte zum Umdenken.
„Die Silos sind überall gut gefüllt“, berichte Feitzlmayr weiter, was darauf hinweist, dass trotz regionaler Engpässe in anderen Gebieten immer noch genug Futter für die Tiere vorhanden ist. Doch das Ausbleiben des dritten Schnitts wirft Fragen auf. Der Wunsch nach trockenheitstoleranten Grünlandbeständen wird lauter, um sich zukünftig besser gegen solche saisonalen Unwägbarkeiten abzusichern. Die Anpassung der Bestände ist laut Feitzlmayr von enormer Wichtigkeit.
Konsequenzen im Obst- und Gemüsebau
Der Klimawandel zeigt auch im Obst- und Gemüsebau zunehmend seine Spuren. Frostschäden haben die Ernte bei Tafeläpfeln in diesem Jahr um etwa 15 Prozent verringert. Während die Streuobsternte jedoch positiv ausfiel und etwa 200.000 Tonnen erbrachte, leiden Gemüse- und Erdäpfelproduzenten unter erheblichen Verlusten. Diese Ertragseinbußen sind vor allem auf die extremen Wetterbedingungen im Sommer zurückzuführen, welche die Produktion stark beeinträchtigten.
„Besonders betroffen sind Gemüsearten, die nach Anfang Juli geerntet wurden“, berichtet Feitzlmayr. Während Spargel und Früherdäpfel kurz nach der Ernte noch gute Ergebnisse lieferten, machen die späteren Kulturen dem Wetter einen Strich durch die Rechnung. Starker Regen im September, kombiniert mit vorhergehender Trockenheit, führte zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten.
Insbesondere die Hitze in der zweiten Sommerhälfte stellte sich als großer Herausforderung heraus. „Selbst durch Bewässerungsmaßnahmen konnten wir Mindererträge und Qualitätseinbußen nicht verhindern“, betonte Feitzlmayr. Lediglich Einlegegurken, die spezielle Bewässerungssysteme genutzt haben, schienen unberührt von den extremen Temperaturen zu bleiben.
Die Situation verdeutlicht den Bedarf an robusten Anbaumethoden und der Implementierung von modernen Bewässerungssystemen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Für weitere Informationen zu den Erntebedingungen und Entwicklungen in der Landwirtschaft, siehe die aktuelle Berichterstattung auf bauernzeitung.at.
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