Wels-Land

Die unsichtbaren Helden der KI: Datenarbeiter in Afrika unter Druck

In Nairobi kämpfen verzweifelte Datenarbeiter:innen gegen traumatische Erlebnisse und Hungerlöhne, während Tech-Giganten wie OpenAI mit KI Milliarden verdienen – ein wahrer Albtraum!

Die Künstliche Intelligenz (KI) mag oft als Wunderwerk der Technologie erscheinen, doch hinter dieser glänzenden Fassade verbirgt sich eine dunkle Realität. In Nairobi, Kenia, verrichten Datenarbeiter:innen eine erschütternde Arbeit, bei der sie verstörende Inhalte wie Kindesmissbrauch oder Mord sichten und labeln müssen. Diese belastende Tätigkeit ist entscheidend für die Entwicklung von KI-Systemen wie ChatGPT, die ohne eine sorgfältige Filterung solcher Inhalte nicht funktionieren könnten.

Die Bedingungen, unter denen diese Arbeiter:innen arbeiten, sind katastrophal. Während große Unternehmen wie OpenAI und Meta Milliardengewinne einfahren, müssen Menschen in Kenia für weniger als zwei US-Dollar pro Stunde solch traumatisierende Inhalte bearbeiten. Anstatt mit fairen Löhnen und angemessenen Arbeitsbedingungen entlohnt zu werden, sind sie häufig psychischen Belastungen und Arbeitsplatzunsicherheit ausgesetzt.

Prekäre Arbeitsbedingungen und psychische Belastungen

Bereits im Januar 2023 wurde bekannt, dass das Subunternehmen Sama in Kenia für OpenAI derartige Inhalte unter extremen Bedingungen bearbeitete und schließlich die Zusammenarbeit aufgrund der hohen psychologischen Belastungen vorzeitig beendete. Die Arbeitsplätze sind oft nicht nur schlecht bezahlt, sondern auch von 9-Stunden-Schichten geprägt, in denen die Beschäftigten konstant belastenden Inhalten ausgesetzt sind. Jede zusätzliche Minute, die sie für Pausen oder Toilettenbesuche verwenden, wird am Ende der Schicht addiert. Diese strengen Kontrollen und der Druck, produktiv zu sein, führen oft zu langfristigen gesundheitlichen Problemen, nicht nur psychisch, sondern auch physisch.

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Besonders alarmierend ist die berichten von fast 100 afrikanischen Datenarbeiter:innen, die in einem offenen Brief an Präsident Joe Biden auf die systematische Ausbeutung durch US-Technologieunternehmen hinwiesen. Sie klagten an, dass die Löhne oft unter dem Existenzminimum lägen und sie unter Bedingungen arbeiteten, die man als moderne Sklaverei betrachten kann.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu betonen, dass die Arbeit der Datenarbeiter:innen für die Funktion von KI unverzichtbar ist. Sie sortieren nicht nur Inhalte aus, sondern gestalten aktiv das, was eine KI lernen kann. Schätzungen zufolge steigt der globale Markt für Datenkennzeichnung bis 2030 auf über 17 Milliarden US-Dollar. Die Vision einer intelligenten Maschine, die unsere Fragen versteht und uns unterstützt, ist nur möglich, weil Menschen wie die in Kenia hart dafür arbeiten.

Die Rolle der Öffentlichkeit und die Notwendigkeit von Veränderungen

Die Anliegen dieser Arbeiter:innen bleiben oft im Schatten der Fortschrittserzählung über KI. Die Öffentlichkeit muss für die Bedingungen sensibilisiert werden, unter denen diese Menschen arbeiten. Der Druck auf die Unternehmen muss wachsen, damit sie Verantwortung übernehmen und faire Arbeitsbedingungen schaffen. Die Förderung von Gewerkschaften und unabhängigen Aufsichtsgremien könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um Missstände zu beheben.

Beim Gebrauch von KI-Tools wie ChatGPT sollten wir uns stets bewusst sein, wer hinter diesen Technologien steht und zu welchem Preis sie erschaffen werden. Es ist notwendig, die menschlichen Kosten der KI-Entwicklung zu erkennen, um in Zukunft bessere Bedingungen für die Datenarbeiter:innen zu schaffen. Nur wenn wir diese Themen offen ansprechen, können wir hoffen, dass sich die Situation derjenigen, die im Schatten der Technologie arbeiten, verbessert.

Für genauere Informationen über die Zustände von Datenarbeiter:innen und ihre Forderungen, kann der ausführliche Bericht auf www.az-online.de nachgelesen werden.


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Quelle
az-online.de

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