Die Lebenshilfe-Arbeitsgruppe Wels feiert ein bemerkenswertes Jubiläum: Seit nunmehr 50 Jahren engagieren sich ehrenamtliche Helfer für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung. Diese Initiative nahm ihren Anfang in einer kleinen Werkstätte in Wels, die 1974 gegründet wurde. Mit Begeisterung und dem Glauben, dass Eltern sich gegenseitig unterstützen können, wurden wichtige Meilensteine geschaffen, die das Leben vieler Betroffener maßgeblich verbesserten.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Johann Hablesreiter, blickt voller Stolz auf diese lange Erfolgsgeschichte zurück. „Eltern helfen Eltern – dieser Gedanke war die Grundlage unserer Gründung“, erklärt er. Die erste Tagesheimstätte öffnete 1974 ihre Türen für sechs kreative Köpfe. In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Lebenshilfe einen stetigen Aufwärtstrend: Die Einrichtung wurde erweitert, neue Wohnmöglichkeiten geschaffen, und die Nachfrage nach solchen Angeboten wuchs kontinuierlich.
Ein Meilenstein: die neue Werkstätte
Ein aktuelles Highlight der Lebenshilfe Wels ist die Eröffnung einer neuen Werkstätte, die im Juni 2024 an der Gabelsbergerstraße offiziell eingeweiht wird. „Wir haben über zehn Jahre um dieses Projekt gekämpft“, betont Hablesreiter und zeigt sich optimistisch über die neue Verkaufsplattform, die an die Werkstätte angeschlossen ist: ein Shop und ein kleines Café namens „verweil.zeit“. Hier werden handgefertigte Produkte aus den Werkstätten angeboten, was nicht nur den Beschäftigten zugutekommt, sondern auch den Besuchern ein Stück Lebenshilfe näherbringt.
Johann Hablesreiter, der bereits zum dritten Mal als Obmann gewählt wurde, hebt die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor. Die zahlreichen Arbeitsgruppen, die sich in der Region für Menschen mit Beeinträchtigung einsetzen, sind entscheidend für die Weiterentwicklung und das Wachstum der Lebenshilfe OÖ. In nur 55 Jahren hat sich die Organisation zu einem der größten Träger in der Behindertenarbeit in Oberösterreich entwickelt, mit über 1.700 Mitarbeitern und zahlreichen Standorten.
„Diese Entwicklung ist auch ein Verdienst unserer engagierten Ehrenamtlichen“, sagt Birgit Brunsteiner, Vizepräsidentin der Lebenshilfe OÖ. Sie betont die unermüdliche Arbeit von Johann Hablesreiter und seinem Team, die dafür sorgen, dass die Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigung Gehör finden.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Ein weiteres von der Lebenshilfe angestrebtes Ziel ist die Schaffung eines zusätzlichen Wohnhauses, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Aktuell betreibt die Lebenshilfe OÖ in Wels zwei Werkstätten und sechs Wohnstandorte mit insgesamt 51 voll- und teilbetreuten Plätzen. Hablesreiter sieht hier großen Handlungsbedarf: „Ein drittes Wohnhaus wäre dringend nötig.“
Die Geschichte der Lebenshilfe-Arbeitsgruppe Wels ist eine Geschichte des Wandels, des Wachstums und der Beständigkeit im Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung. Ihr Engagement beweist, dass durch Gemeinschaft und Unterstützung Großes geleistet werden kann. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Wege die Lebenshilfe in den kommenden Jahren noch beschreiten wird, um die Lebensqualität ihrer Schützlinge weiter zu verbessern. Für eine detaillierte Betrachtung der Jubiläumsfeierlichkeit und weiterer Projekte können Besucher hier nachlesen.