Die Altenpflege im Bezirk Vöcklabruck steht vor einer massiven Herausforderung: Die Suche nach qualifiziertem Personal gestaltet sich zunehmend schwierig. Im Gemeindeheim in Frankenmarkt sind derzeit acht Vollzeitstellen unbesetzt, was zu einem temporären Schließen eines Stockwerks geführt hat, um die Versorgung der verbliebenen Bewohner zu gewährleisten. Heimleiterin Sabrina Hötzinger merkt an, dass die Corona-Pandemie dem Berufsbild stark zugesetzt hat. "Wir sind immer sehr verwöhnt gewesen, aber seit Corona geht es – wie in vielen Heimen – bergab", beschreibt sie die Situation.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen die Altenheime im Bezirk auf kreative Lösungen und attraktive Arbeitsbedingungen. Erweiterte Fort- und Weiterbildungen, unter anderem in Palliativpflege und Kinästhetik, sollen junge Bewerber anlocken. Aktivitäten wie ein Oktoberfest und Besuche von Kindergartenkindern, die Kekse backen, sollen das Heimleben beleben. Wie der Sozialhilfeverband Vöcklabruck berichtet, ist die Personalsituation im Pflegebereich alarmierend: Über 55 Fachsozialbetreuer und 18 diplomierte Kräfte werden gesucht, während die Zahl der Leidtragenden steigt.
Erschwerte Bedingungen und innovative Wege
Die Situation wird durch die hohe Dichte an Pflegeeinrichtungen und die Konkurrenz aus nahegelegenen Kliniken verschärft, die höhere Gehälter bieten. Zudem gibt es auch Stimmen, die darauf hindeuten, dass sich strukturelle Veränderungen in der Personalverwaltung und Einsatz neuer Technologien als langfristige Lösungen anbieten könnten. “Bisher ist das ein Kampf gegen Windmühlen," erklärt Johannes Beer, Obmann des Sozialhilfeverbandes, und beschreibt damit die schwierige Gesamtlage: “Wir müssen gut auf die vorhandenen Ressourcen schauen.”
Zusätzlich zu städtischen Pflegeheimen bieten auch mobile Dienste wie die Hauskrankenpflege und Heimhilfen Unterstützungen an, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen zu fördern. Diese mobilen Dienste sind darauf ausgerichtet, Personen in ihrer gewohnten Umgebung zu versorgen, während die stationäre Altenpflege ein hohes monatliches Kostenrisiko von etwa 4.000 bis 5.000 Euro mit sich bringt. Bewohner müssen oft 80 Prozent ihres Einkommens für die Unterbringung aufbringen, was die finanzielle Belastung durch die Pflege erschwert, wie auch in einem Bericht über die sozialen Dienstleistungen in Vöcklabruck hervorgehoben wird.
Die Altenpflege muss sich anpassen, um für aktuelle und zukünftige generationen von Pflegebedürftigen und Fachkräften attraktiv zu bleiben. Die genannten Herausforderungen und Lösungsansätze verdeutlichen den anhaltenden Druck auf das System.
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