Im vergangenen Jahr haben Verkehrsunfälle in Österreich volkswirtschaftliche Schäden von mehr als acht Milliarden Euro verursacht. Laut einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) beliefen sich allein in Oberösterreich die Kosten auf 1,6 Milliarden Euro. Diese Zahlen reflektieren einen Anstieg der Unfälle und der zugehörigen Kosten im Vergleich zum Vorjahr 2022, wie der VCÖ in einer aktuellen Stellungnahme mitteilte.
Mit Ausnahme von Vorarlberg und Wien verzeichneten alle Bundesländer einen Anstieg der Unfallkosten. Niederösterreich führte mit über 1,8 Milliarden Euro die Liste an, gefolgt von Oberösterreich mit fast 1,6 Milliarden Euro und der Steiermark mit knapp mehr als 1,5 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Unfallkosten in Wien auf rund 0,73 Milliarden Euro, was auf das dichte öffentliche Verkehrsnetz und die niedrigere Geschwindigkeit in der Stadt zurückzuführen ist, erläuterte der VCÖ.
Die Expertin des VCÖ, Katharina Jaschinsky, betonte die menschlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Verkehrsunfällen. Sie wies darauf hin, dass viele Schwerverletzte lebenslang unter den Folgen der Unfälle leiden und hohe volkswirtschaftliche Belastungen entstehen. Besonders erfreulich sei jedoch der rückläufige Trend bei den Verkehrstoten in Oberösterreich, wo die Anzahl von 80 auf 75 gesunken ist, entgegen dem österreichweiten Trend.
Der VCÖ fordert Maßnahmen zur Unfallvermeidung, darunter eine Reduzierung der Geschwindigkeit als zentralen Faktor. Ein niedrigeres Tempolimit führe zu kürzeren Anhaltewegen, was zu einer Verringerung der Unfallzahl und der Schwere der Verletzungen führt. Zusätzlich seien bessere Bus- und Bahnverbindungen sowie eine sichere Verkehrsplanung in Städten und Gemeinden notwendig, die sich an der Sicherheit von Kindern und älteren Menschen orientiert. Auch die Erweiterung der Radinfrastruktur auf dem Land sei eine wichtige präventive Maßnahme, so der VCÖ.
