In Oberösterreich haben das Land, die Oö. Schuldnerberatung, die Schuldnerhilfe OÖ sowie das Jugendservice eine neue Kampagne ins Leben gerufen, um besonders junge Menschen vor finanziellen Fallen zu warnen. Dieser Schritt wurde notwendig, da die Vorweihnachtszeit oft zu überstürzten Käufen verleitet, insbesondere durch verlockende Angebote wie "Buy Now, Pay Later", die langfristige finanzielle Folgen haben können.
Sozial- und Jugend-Landesrat Christian Dörfel betonte die Wichtigkeit dieser Initiative: "Wir wollen nicht, dass unsere Jugendlichen durch digitale Lockangebote die Klientinnen und Klienten von morgen in der Schuldnerberatung werden. Wir bündeln daher die Kräfte, um mit einer Online-Kampagne auf die Gefahren schneller Schulden aufmerksam zu machen." Dies verdeutlicht, dass finanzielle Bildung und Aufklärung in der heutigen Zeit unerlässlich sind.
Beratungszahlen und deren Bedeutung
Die Zahlen aus der Schuldnerberatung Oberösterreich zeigen, dass bis Ende September 2024 insgesamt 14.533 Beratungsgespräche stattfanden, mit einem Anstieg der Beratungen um 25 Prozent bei Personen unter 30 Jahren. Diese Statistiken sind alarmierend und zeigen, dass immer mehr junge Menschen auf Unterstützung angewiesen sind.
Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Oö. Schuldnerberatung, wies darauf hin: "Kleine Monatsraten und die Möglichkeit zu Kleinkrediten vernebeln oft den Blick auf die langfristigen Kosten. Immun dagegen ist nur, wer rechtzeitig gelernt hat, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen." Hierbei spielen die kostenfreien Budgetberatungen eine entscheidende Rolle, um das Finanzwissen der Betroffenen zu fördern.
Zusätzlich bieten die OÖ. Schuldnerhilfe und die Schuldnerberatung OÖ Unterstützung wie das Betreute Konto oder den OÖ Finanzführerschein. Workshops und Seminare für Jugendliche und Erwachsenen sollen das notwendige Finanzwissen vermitteln und vor Schuldenfallen warnen, die das zukünftige Leben stark beeinflussen können. Johannes Kletzl, Geschäftsführer der Schuldnerhilfe, hebt hervor: "Die Gefahr speziell für junge Menschen, sich finanziell zu übernehmen, wird durch angebotene Ratenzahlungen umso größer." Eine frühe Verschuldung kann erhebliche Auswirkungen auf die Bonität haben und zukünftige Projekte, wie die Schaffung von Wohnraum, erschweren.
Prävention im Fokus
Die Kampagne "Schulden? Maximal belastend!" konzentriert sich darauf, jungen Menschen die Risiken von Ratenzahlungen und Sofortkrediten näherzubringen. Auf der neuen Landing Page des JugendService gibt es zahlreiche präventive Tipps und Hinweise auf die kostenfreien, vertraulichen Beratungen der Schuldnerberatungen.
Christa Pacher-Gratzer, Leiterin der Gruppe Jugend, erklärt: "Das Jugendservice erreicht 75 Prozent der Jugendlichen. Diese Schlagkraft wollen wir nutzen, um das Thema finanzielle Bildung stärker in den Vordergrund zu rücken." Ab dem 25. November wird die Kampagne durch Online- und Social-Media-Anzeigen gestartet, die gezielt auf Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok ausgespielt werden sollen.
Die Initiative zielt darauf ab, ein stärkeres Bewusstsein für finanzielle Verantwortung zu schaffen und die Risiken von Schulden zu minimieren. Durch umfassende Aufklärung und Unterstützung hofft man, dass die jüngere Generation lernt, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen und in der Zukunft weniger in Schuldenfallen tappt.
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