Simone Leitner tritt als Pionierin im Forstwesen des Bezirkes Urfahr-Umgebung auf. Die 26-jährige Freistädterin hat sich in einem Bereich etabliert, der traditionell von Männern dominiert wird. Mit ihrer Rolle als Bezirksförsterin hat sie Vorurteile überwunden und zeigt, dass auch Frauen in dieser Position eine Schlüsselrolle spielen können.
Aufgewachsen in einer Jägerfamilie kam Simone schon früh mit der Natur und den Aufgaben der Jägerschaft in Berührung. „Die Jagd mit Wald und Wild hat mich schon immer interessiert“, reflektiert sie über ihre Kindheit, die sie oft in der Natur verbrachte. Diese Leidenschaft führte sie zu einer Entscheidung, die für viele in ihrem Alter untypisch war: Der Besuch der Höheren Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur.
Der Bildungsweg zur Försterin
Mit 14 Jahren machte sie den ersten Schritt in Richtung ihrer Karriere. Nach einem Schnuppertag an der Försterschule war ihr Entschluss gefasst: „Ich wollte diese Ausbildung unbedingt machen“, erzählt sie. Nach fünf Jahren im Internat beendete sie im Jahr 2017 ihre Ausbildung mit der Matura. „In unserer Klasse waren wir nur zwei Mädchen, aber das hat mir nichts ausgemacht“, erinnert sie sich, was ihr Selbstbewusstsein und ihre Entschlossenheit unterstreicht.
Nach der Försterschule folgte die anspruchsvolle zweijährige Adjunktenzeit, die eine praktische Phase der Ausbildung darstellt. Simone musste 180 Bewerbungen verschicken, um einen Ausbildungsplatz zu finden, denn die Stellen waren äußerst begehrt. Schließlich konnte sie ihre Praxiszeit in verschiedenen Forstbetrieben in Kärnten und der Steiermark verbringen, bevor sie ihre Adjunktenzeit bei der Bezirkshauptmannschaft in Braunau abschloss.
Ein bemerkenswerter Wendepunkt in ihrer Karriere geschah 2020, als sie im Alter von nur 22 Jahren zur ersten Bezirksförsterin im Landesforstdienst ernannt wurde. „Das war meine erste fixe Stelle“, teilt sie stolz mit.
Rückkehr in die Heimat
Als im August 2022 eine Bezirksförster-Stelle im Bezirk Urfahr-Umgebung frei wurde, wusste sie, dass dies ihre Chance war. Sie ließ sich zurück in ihre Heimat, das Mühlviertel, versetzen und übernahm die Verantwortung für die Forstaufsicht in elf Gemeinden. Für Simone war es die Erfüllung ihres Traums: „Damit habe ich meinen Traumjob gefunden“, sagt sie mit einem Lächeln.
In ihrem Beruf muss sie sich manchmal mit Vorurteilen auseinandersetzen, beispielsweise wenn Anrufer annehmen, sie sei die Sekretärin. Doch sie räumt schnell mit diesen Missverständnissen auf, indem sie ihr Fachwissen präsentiert und demonstriert, dass sie die Rolle mit Bravour erfüllt. Die positive Resonanz auf ihre Arbeit und die steigende Akzeptanz bestärken sie in ihrem Werdegang.
Die vielseitige Natur ihres Jobs ist ein weiterer Aspekt, der Simone begeistert. „Mein Job ist total abwechslungsreich, und kein Arbeitstag ist wie der andere“, erklärt sie. Ihre Aufgaben umfassen die Überwachung der Einhaltung des Forstgesetzes durch Waldbesitzer, die Beratung und Unterstützung bei forstlichen Förderungen sowie das Schreiben von Gutachten für die Forstbehörde. Besonders in den Sommermonaten steht die Bekämpfung des Borkenkäfers ganz oben auf ihrer Agenda.
Abgesehen von ihrer beruflichen Leidenschaft hat Simone auch in ihrer Freizeit ein weiteres großes Interesse: die Jagd. Zusammen mit ihrem Bayerischen Gebirgsschweißhund „Cosmo“ verbringt sie viele Stunden in der Natur und unterrichtet Jungjäger in Jagdkursen, um ihnen die Grundlagen und die Bedeutung der Jagd näherzubringen.
Mit ihrem Engagement und ihrer Begeisterung für die Natur und die Forstwirtschaft setzt Simone Leitner ein Zeichen für zukünftige Generationen von Försterinnen und Förstern, die in eine ähnliche Fußstapfen treten möchten. Sie gilt nicht nur als Vorbild für Frauen im Försterberuf, sondern zeigt auch, wie man seine Passion mit der Arbeit vereint und damit Erfolg hat. Informationen zu ihrer beeindruckenden Karriere finden sich auch hier.
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