Vor kurzem feierten die Mühlviertler Bio-Heumilchbauern ihr zehnjähriges Bestehen und präsentierten die Erfolge ihrer nachhaltigen Landwirtschaft. Anlässlich des Jubiläums, das im Hof der Familie Walchshofer in Herzogsdorf stattfand, kamen rund 40 Hofbesitzer zusammen, um sich gegenseitig zu würdigen und ihre Erlebnisse auszutauschen. Diese Zusammenkunft markiert nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die Landwirte, sondern auch eine Bestätigung des Wertes, den nachhaltige Praktiken in der heutigen Landwirtschaft haben.
Die Geschichte von Bio-Heumilch begann vor einem Jahrzehnt und findet ihre Wurzeln in den Überzeugungen und Erfahrungen der Walchshofer-Familie, die bereits seit 1997 auf diese Produktlinie setzen. Die Kehrtwende hin zur Heumilch ergab sich aus persönlichen Gründen, als die Kinder Hautprobleme entwickelten. Der Einsatz von reinem Heu zur Fütterung erwies sich als vorteilhaft, was zur vollständigen Umstellung des Betriebs auf Heumilch führte. Heute betreibt Michael Walchshofer einen modernen Milchbetrieb, der sowohl das Wohl der Tiere als auch deren Langlebigkeit in den Fokus setzt. „Einige unserer Kühe sind über 15 Jahre alt,“ so Walchshofer, was die Philosophie einer nachhaltigen Tierhaltung unterstreicht.
Ein Zukunftsprojekt
Im Rahmen des Jubiläums sprach Werner Lampert, ein Wegbereiter in der Biolandwirtschaft, über die Bedeutung der Heumilch als wichtiges Zukunftsprojekt. „Die Herausforderungen durch Klimawandel und natürliche Gegebenheiten sind nicht mehr zu ignorieren. Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ist entscheidend“, sagte er. Es wird betont, dass Heumilch nicht nur ein Produkt, sondern eine Erfolgsgeschichte ist, die eng mit ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden ist.
Josef Braunshofer, Generaldirektor der Berglandmilch, unterstrich die zentrale Rolle der Kühe in der Lebensmittelproduktion und deren Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft. „Die Kuh verwandelt ungenutztes Grasland in Nahrungsmittel und ist somit eine unverzichtbare Ressource“, erklärte er. Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, ergänzte, dass die tägliche Arbeit für die Konsumenten erfolgt, die die Qualität der Bio-Heumilch hoch schätzen. Diese Ausrichtung auf Qualität und Nachhaltigkeit ist das Rückgrat des Bio-Heumilchprojekts.
Ein internationaler Meilenstein
Die Heumilch ist nicht nur ein regionales Erfolgskonzept, sondern auch Teil einer größeren kulturellen und geschichtlichen Tradition. Im Jahr 2016 erhielt die Heumilch das g.t.s Gütesiegel (garantiert traditionelle Spezialität), was den Wert ihrer traditionellen Herstellung unterstreicht. Im März 2024 wird Bio-Heumilch zudem als erstes Produkt im deutschsprachigen Raum von der UNO als landwirtschaftliches Weltkulturerbe anerkannt, was die globale Bedeutung dieses Nahrungsmittels hervorhebt.
Die Mühlviertler Bauern setzen sich aktiv mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinander und arbeiten daran, ihre Betriebe klimaneutral zu gestalten. Bereits im Jahr der Gründung des Bio-Heumilchprojekts wurde ein Verkauf von etwa einer Million Litern prognostiziert, während im Jahr 2024 eine Verdopplung auf rund fünf Millionen Liter angestrebt wird. Diese Projizierung zeigt das wachsende Anerkenntnis und den steigenden Absatz von Bio-Heumilch und ihren Produkten, wie beispielsweise Emmentaler –, der ab Juli 2024 auf dem Markt erhältlich sein wird.
Die Veranstaltung stellt somit nicht nur einen Rückblick auf eine erfolgreiche Dekade dar, sondern auch einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung und die anhaltende Bedeutung der Mühlviertler Bio-Heumilch in der nachhaltigen Landwirtschaft. Die Herausforderungen sind groß, doch die Landwirte sind entschlossen, den Weg der Nachhaltigkeit weiterzugehen und ihren Beitrag zum Erhalt und zur Pflege ihrer Umwelt zu leisten. Diese Erfolgsgeschichte ist in vollem Gange und hat bedeutende Impulse für die gesamte Region geschaffen.
Für weitere Informationen über die Entwicklungen in der Mühlviertler Bio-Heumilch kann der Bericht auf www.meinbezirk.at eingesehen werden.
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