In einem bemerkenswerten Schritt zur Verjüngung des Klosterlebens haben Sr. Mirjam und Sr. Helena aus Linz eine aktive Präsenz auf Instagram aufgebaut. Diese beiden „Insta-Schwestern“ zeigen durch kurze Videos, wie das Leben im Kloster wirklich aussieht und räumen mit weit verbreiteten Vorurteilen auf. „Wir möchten gewisse Klischees entschärfen und vor allem auch etwas von unserer Lebensfreude teilen“, erklärt Sr. Mirjam. Ihre Botschaft zielt darauf ab, das Bild von Klöstern in der modernen Welt zu verändern.
Sr. Mirjam, die im Ordensklinikum Linz in der Radio-Onkologie tätig ist, sieht ihre Arbeit als eine Mischung aus Herausforderung und Bereicherung. Ihr Engagement in der Betreuung von Krebspatienten zeigt nicht nur ihr medizinisches Können, sondern auch ihre Leidenschaft, den Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen. „Es ist so eine Freude, wenn ich merke, da war vielleicht einmal ein Lächeln auf dem Gesicht der Patienten“, sagt die 26-Jährige über ihre Erfahrungen in diesem sensiblen Bereich der Gesundheitsversorgung.
Herausforderungen des Klosterlebens
Der Orden der Marienschwestern, in den Sr. Mirjam 2016 eintrat, hat mit einem bedeutenden Rückgang seiner Mitglieder zu kämpfen. Der Altersdurchschnitt in der Gemeinschaft beträgt mittlerweile fast 80 Jahre. „Natürlich würde ich mich über junge Mitschwestern freuen“, meint sie und weist darauf hin, dass der Entschluss, in das Kloster zu treten, ein tief persönlicher ist, der von innen kommen muss.
Ein besorgniserregender Trend ist der Rückgang der Ordensmitglieder in ganz Österreich, wo die Zahl von 12.551 in den 1980er Jahren auf nur noch 3.957 im Jahr 2023 gesunken ist. In Oberösterreich leben derzeit nur noch 777 Ordensleute. Das führt dazu, dass immer mehr Klöster schließen müssen. So haben die Jesuiten kürzlich das Ignatiushaus in Linz verlassen, und auch die Trappisten im Stift Engelszell beenden nach 100 Jahren ihre Tradition. Die letzten unbeschuhten Karmelitinnen aus Gmunden sind im Jahr 2023 in die Gemeinschaft der Marienschwestern übersiedelt, was die Herausforderungen für viele Orden verstärkt.
In einem zusätzlichen Schritt zur Verjüngung des Publikums und seiner Ansprache hat die Tätigkeit der „Insta-Schwestern“ eine besondere Dimension. Durch soziale Medien öffnen sie das Klosterleben für eine breitere Öffentlichkeit und versuchen, die oft veralteten Vorstellungen, die viele Menschen von religiosem Leben haben, aktiv abzubauen. „Wir möchten gewisse Klischees entschärfen und vor allem auch etwas von unserer Lebensfreude teilen“, erläutert Sr. Mirjam die Absicht hinter ihrer digitalen Präsenz.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf ooe.orf.at.
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