Obwohl die Weihnachtszeit normalerweise Vorfreude und festliche Stimmung bringt, erleben die Mitarbeiter bei TCG Unitech in Kirchdorf an der Krems derzeit ein Fiasko: 882 von insgesamt 960 Beschäftigten wurden bei der Arbeitsmarktservice (AMS) vorangemeldet. Diese drastische Maßnahme ist Teil eines Streits, der das Unternehmen in tiefere Turbulenzen stürzt, da die Geschäftsführung anstelle von Lohnerhöhungen von 4,8 Prozent, wie im Metallbereich vereinbart, Lohnkürzungen und Entlassungen ins Spiel bringt. Laut den Berichten von Heute.at und Krone.at müssen die Beschäftigten nun entscheiden, ob sie die neuen Verträge akzeptieren, die Lohnsenkungen beinhalten, oder ihren Job verlieren.
Das Unternehmen, das seit 2018 zum italienischen Gnutti Carlo Konzern gehört, produziert hochwertige Komponenten für die Automobilindustrie. TCG Unitech verzeichnet einen Jahresumsatz von etwa 245 Millionen Euro und hat Produktionsstätten an vier Standorten im Bezirk Kirchdorf. Die Auswirkungen der anhaltenden Schwierigkeiten in der Automobilbranche, einschließlich einer Schuldenlast von rund 1,8 Milliarden Euro, treiben die Geschäftsführung dazu, die Stellen so drastisch zu kürzen. Laut Roswitha Grammer, der Vorsitzenden des Betriebsrats, sind Azubis und Beschäftigte in Teilzeit von der Maßnahme ausgenommen, was die Unsicherheit unter den Mitarbeitern weiter verstärkt.
Wirtschaftlicher Druck und Verantwortung
Die SPÖ reagiert mit scharfer Kritik auf die Entscheidungen von TCG Unitech. Landesgeschäftsführer Florian Koppler bezeichnete den Umgang mit den Mitarbeitern als "besonders skandalös", und erklärte, dass mahnende Fragen zur Arbeitsmarktsituation in Oberösterreich dringlich sind. Statt in Beschäftigungs- und Sozialprogramme zu investieren, lasse die aktuelle Landesregierung diese wichtigen Initiativen finanzielle im Stich. "Einseitige Belastungen der Mitarbeiter können und dürfen keine Lösung sein", stellt Koppler klar. Die politische Diskussion wird nun intensiver, während betroffene Arbeitnehmer in den kommenden Wochen unter enormem Druck stehen, ihre Zukunft zu sichern.