Die Frage, wie viel Wasser wir tatsächlich verbrauchen, geht weit über die üblichen 130 Liter pro Person und Tag hinaus, die den meisten Menschen in Österreich bekannt sind. Tatsächlich benötigen Haushalte und Industrien zusammengerechnet fast 30-mal so viel Wasser, rund 4.700 Liter pro Person täglich. Diese immense Menge ist nicht nur für Grundbedürfnisse wichtig, sondern fließt in die Herstellung der vielen Produkte, die wir täglich nutzen, wie Lebensmittel, Kleidung und Industrieprodukte. Ein erheblicher Teil dieses Wassers wird aus Regionen importiert, in denen es an Wasser mangelt, was die Komplexität des Thema deutlich macht.
Das Konzept des sogenannten „virtuellen Wassers“ stand im Mittelpunkt der „Österreichischen Konsumdialoge: Wasser“, die kürzlich im Museum Arbeitswelt in Steyr stattfanden. Diese Veranstaltung zog rund 1.500 Teilnehmer, darunter Schüler und junge Menschen, an, die an verschiedenen Workshops und Diskussionsrunden teilnahmen. Die Diskussionen wurden unter anderem durch eine Präsentation von Forscher Roman Neunteufel ergänzt. Inhalte sowie zusätzliche Informationen sind über die Website virtuelleswasser.at zugänglich.
Wasserressourcen im Fokus
Im Rahmen des Programms, das in Zusammenarbeit mit fünf Wasserinstituten der Universität für Bodenkultur und anderen Partnern entwickelt wurde, wurden zahlreiche Aspekte des Wassers untersucht. Dazu gehörten nicht nur das Trinkwasser und dessen Verfügbarkeit, sondern auch die Gefahren von extremen Wetterbedingungen wie Hochwasser. Die Organisatoren betonten, dass es wesentlich sei, wissenschaftlich fundierte Fakten bereitzustellen und gleichzeitig ein praktisches Verständnis für die Problematik zu ermöglichen.
Der Vorstand der Stiftung COMÚN, Sebastian Bohrn Mena, hob während der Veranstaltung hervor, wie wichtig die Aufklärung über die Bedeutung von Wasser in allen seinen Formen ist. „Es ist entscheidend, sich klarzumachen, wie viel Wasser in unserem Alltag steckt und aus welchen Regionen es stammt. Auch der Klimawandel wirkt sich auf unsere Wasserressourcen aus, was wir ernst nehmen müssen“, erklärte Mena.
Wasserminister Norbert Totschnig betonte bei seinem Besuch die Bedeutung von Feuchtgebieten. „Wasser ist eine der wertvollsten Ressourcen, die wir haben. Flüsse, Seen und Moore sind entscheidend für die Wasserspeicherung und den Hochwasserschutz“, sagte Totschnig. Diese Ökosysteme spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Der Minister würdigte auch die 899 Einsendungen eines Fotowettbewerbs, der während der Konsumdialoge stattfand, und zeichnete die besten Arbeiten aus. „Danke an alle Beteiligten, die sich aktiv in das Thema Wasser einbringen“, fügte er hinzu.
Positive Resonanz aus Stadt und Land
Die Veranstaltung erhielt auch Unterstützung vonseiten des Landes Oberösterreich, das den Fokus auf den Wert des Wassers, den Schutz der Gewässer und die Vorbeugung von Überschwemmungen legte. Durch Mitmachstationen konnten die Besucher anschaulich erfahren, wie vielfältig das Thema Wasser ist. Dies umfasste unter anderem eine Trinkwasserverkostung und verschiedene Hochwasserstationen. „Jeder Quadratmeter intaktes Moor zählt“, betonte Totschnig, und die Vorbereitungen für künftige Veranstaltungen, die die Wichtigkeit dieser Themen weiter hervorheben, sind bereits im Gange.
Markus Vogl, Bürgermeister von Steyr, zeigte sich erfreut über die hohe Teilnehmerzahl und das lokale Engagement für das Thema Wasser. „Wasser hat die Geschichte von Steyr geprägt, und es ist wichtig, dass die Menschen, insbesondere die Schüler, für die Bedeutung des Wassers sensibilisiert werden“, sagte Vogl.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und ihren Inhalten lohnt sich ein Blick auf die Webseite konsumdialoge.at/wasser. Informationen über den Fotowettbewerb können unter www.wasseraktiv.at gefunden werden.
