In Oberösterreich gibt es erhebliche Unterschiede bei den Preisen für Mechanikerstunden, wie eine aktuelle Untersuchung der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt. In einer Analyse von 117 Werkstätten im Bundesland wurden große Preisunterschiede festgestellt, die über 150 Euro betragen können. Der niedrigste Tarif liegt bei 72,50 Euro, während der Höchstsatz in einer Werkstatt in Steyr mit 230,18 Euro zu Buche schlägt.
Die Studie, an der über 200 Betriebe beteiligt waren, zeigt deutlich, dass nicht jeder Mechaniker oder jede Werkstatt einheitliche Preise ansetzt. Dies hängt oft von Faktoren wie der Automarke und der spezifischen Dienstleistung ab. So variiert der Preis beispielsweise je nach Fahrzeugtyp: Bei gängigen Modellen wie einem VW Polo werden niedrigere Stundensätze angesetzt, während komplexere Fahrzeuge wie der Audi A8 höhere Kosten verursachen. Dies liegt daran, dass die Mechaniker für solche Autos spezialisierte Schulungen benötigen.
Preise in den verschiedenen Bezirken
Besonders auffällig ist der Vergleich zwischen den Bezirken. In Steyr-Land können Kunden mit den günstigsten Preisen rechnen, wo eine Mechanikerstunde 98 Euro kostet. Im Gegensatz dazu sind die Preise in der Stadt Steyr am höchsten, bei 163 Euro pro Stunde. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass städtische Werkstätten tendenziell höhere Preise verlangen.
Zusätzlich zu den Mechanikertarifen wurden auch die Preise für Spenglerarbeiten und Lackierungen erfasst. Hier belegt der Bezirk Wels mit 217 Euro die Spitzenposition bei den Spenglern, während Lackierarbeiten in der Stadt Wels mit einem Durchschnittspreis von 218 Euro die teuersten sind.
Ein Anstieg der Preise
Die Umfrage ergab auch, dass die Tarife im Vergleich zum Vorjahr um ca. 8 Prozent gestiegen sind. Im Jahr 2023 lag der Preis einer Mechanikerstunde im Durchschnitt bei 121 Euro. Diese Veränderungen spiegeln sich nicht nur in der allgemeinen Inflation wider, sondern auch in den gestiegenen Kosten für Material und Betrieb.
Wer beispielsweise ein Pickerl benötigt, muss durchschnittlich 68 Euro rechnen. Hierbei gibt es ebenfalls Unterschiede, da die Spanne zwischen den günstigsten und teuersten Anbietern bei diesem Service bis zu 41 Euro beträgt. Um einen besseren Überblick zu erhalten, können Kunden vor Aufträgen einen schriftlichen Kostenvoranschlag anfordern.
Die Arbeiterkammer gibt auch einige Tipps zur Kostenkontrolle: Vor der Auftragserteilung sollte unbedingt ein schriftlicher Kostenvoranschlag angefragt werden, was in der Regel kostenlos ist, es sei denn, die Werkstatt sagt im Vorfeld etwas anderes. Zudem empfiehlt es sich, die durchgeführten Arbeiten und Rechnungen im Detail zu besprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es spezielle Rabatte beim Prüfen der Fahrzeuge. Der ARBÖ verlangt beispielsweise für die Überprüfung 64,70 Euro, während der ÖAMTC für denselben Service 54,50 Euro berechnet.
Angesichts dieser Preisunterschiede und der allgemeinen Preissteigerung sieht sich der Verbraucher in Oberösterreich gezwungen, sich genau zu informieren und Preise zu vergleichen, um Kosten zu sparen. Wer sich im Vorfeld gut informiert, kann die meist hohen Werkstattkosten besser in den Griff bekommen und möglicherweise einen deutlich günstigeren Tarif finden.
Für weiterführende Informationen und eine detaillierte Preisübersicht können Interessierte die Ergebnisse der Studie bei www.nachrichten.at nachlesen.
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