Die Situation in der Region rund um Kirchdorf an der Krems ist derzeit angespannt, da Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie vor erheblichen Herausforderungen stehen. Die TCG Unitech Gruppe, ansässig in Kirchdorf, führt aktuell Gespräche mit fast 900 ihrer 1.000 Beschäftigten über neue Vertragsbedingungen, die für viele eine Verschlechterung darstellen. Betriebsratsvorsitzende Roswitha Grammer macht deutlich, dass den Mitarbeitern gedroht wird, sie könnten ihre Arbeitsplätze verlieren, sollten sie nicht die neuen Verträge unterzeichnen.
„Die Stimmung ist durchwachsen“, sagt Grammer im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich. Die Unsicherheit beim Großteil der Belegschaft ist spürbar, da viele nun vor der Entscheidung stehen, ob sie die neuen Änderungsvereinbarungen akzeptieren, die auch den Verzicht auf eine bereits vereinbarte Lohnerhöhung von 4,8 Prozent beinhalten. Die Arbeitnehmer fühlen sich durch diese Entscheidung unter Druck gesetzt, und das Verständnis für die wirtschaftliche Lage kann die Enttäuschung über den Verlust der Lohnerhöhung nicht mildern. „Es ist natürlich ein extremer Schlag“, so Grammer weiter.
Schließungspläne bei Freudenberg
Ein weiteres Unternehmen in der Region, die Freudenberg Sealing Technologies, plant ebenfalls drastische Maßnahmen. Das Werk in Losenstein, das hauptsächlich Kunststoffprodukte für die Automobilindustrie herstellt, steht vor der Schließung, was 100 Arbeitsplätze in Gefahr bringt. Diese Entscheidungen wurden am Dienstag in einer Betriebsversammlung der Mitarbeiter bekanntgegeben.
Die Gründe für die Schließungspläne sind vielfältig. Das Unternehmen berichtet von einer „rückläufigen Nachfrage in allen Märkten“ sowie von einem „deutlich langsamer“ verlaufenden Markt für Elektrofahrzeuge. Die hohen Produktionskosten und die anhaltende Unterauslastung haben die Geschäftslage am Standort Losenstein weiter verschärft. Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, dass der genaue Zeitpunkt der Schließung noch nicht festgelegt sei und derzeit Gespräche über den Ablauf des möglichen Stellenabbaus zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern laufen.
Die Situation in der Automobilzulieferbranche ist für die Mitarbeiter beider Unternehmen besonders kritisch und prägt die gegenwärtigen Lebensumstände der Betroffenen in der Region. Wie sich die Dinge entwickeln werden, bleibt abzuwarten, und die betroffenen Angestellten hoffen auf positive Wendungen in den Verhandlungen, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Schwierigkeiten in der Branche erfordern nun mehr denn je umfassendes Verständnis und rückhaltendes Management.