In Linz fand kürzlich die Tischtennis-Europameisterschaft statt, ein Event, das sich für das österreichische Team als äußerst erfolgreich erwies: Insgesamt konnten vier Medaillen errungen werden. Doch aus der Region Steyr waren nicht nur Spieler notwendig, sondern auch das Schiedsrichterehepaar aus Dietach, Paola Bongelli und Josef Waizinger, war vor Ort.
Bei den Meisterschaften waren die Schiedsrichter stark gefordert, denn bis zu elf Spiele täglich mussten in Zweierteams mit Kollegen aus 16 Ländern auf die Beine gestellt werden. Paola Bongelli schildert die Herausforderungen: „Während eines Spiels muss man ständig konzentriert sein, denn die Entscheidungen müssen oft in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden.“ Besonders die kreativen und kraftvollen Spielstile prominentester Spieler, wie den französischen Lebrun-Brüdern und dem deutschen Star Dimitrij Ovtcharov, erforderten ein hohes Maß an Aufmerksamkeit.
Schwerer Verlust für das Finale
Obwohl Josef Waizinger bis Samstag im Einsatz war, sollte seine Frau Paola Bongelli beim Finalspiel im Herren-Einzel am Sonntag als Schiedsrichterin auftreten. Doch in der Nacht zum Samstag wurde sie von hohem Fieber überrascht und musste ihren Einsatz am Samstagnachmittag abbrechen. Der unglückliche Umstand brachte die Organisatoren in eine schwierige Lage: Da Josef Waizinger nicht für sie einspringen wollte und stattdessen seine Frau nach Hause begleitete, wurden die Finalspiele kurzfristig neu besetzt.
Paola Bongelli blickt auf eine bereits erfolgreiche Schiedsrichterkarriere zurück. „Ich habe 2023 bei der Mannschafts-EM in Malmö das Herrenfinale geleitet. Natürlich wäre es besonders ehrenvoll gewesen, im darauf folgenden Jahr erneut das Finale der Herren zu schiedsgerichtet und als erste Frau in dieser Rolle in die Geschichtsbücher einzugehen,” erzählt sie. Humorvoll ergänzt sie, dass sie damit ihren Mann, der 2018 eine ähnliche Rolle in Alicante hatte, intern überholt hätte.
Ein interessanter Zwischenfall ereignete sich während eines Spiels auf Show-Court 1: Josef Waizinger wurde von einer Wespe gestochen, was jedoch nicht zu einer Beeinträchtigung seines Schiedsrichtereinsatzes führte. Solch Erlebnisse sind im Tischtennissport nicht unüblich und zeigen einmal mehr die außergewöhnlichen Umstände, die Schiedsrichter in einem solch dynamischen Event meistern müssen.
Für detailliertere Informationen zur EM und den Herausforderungen, die die Schiedsrichter zu bewältigen hatten, siehe die Berichterstattung auf www.tips.at.