Steyr-Land

Energieautarkie im Innviertel: EEG Eitzing als Vorreiter der Region

Eitzing im Innviertel rockt die Energiezukunft: Die neu gegründete Energieerzeugergemeinschaft zeigt, wie man unabhängig und günstig regionalen Strom selbst produziert und nutzt!

EITZING. Im Innviertel vollzieht sich ein beeindruckender Wandel hin zu einer stärker regionalen Energieproduktion. Die Bürgerinnen und Bürger sowie verschiedene Gemeinschaften erkennen zunehmend die Dringlichkeit, sich von zentralen Energieanbietern unabhängig zu machen. Die Energieerzeugergemeinschaft (EEG) Eitzing, die seit einem Jahr aktiv ist, stellt ein herausragendes Beispiel für diese Entwicklung dar. Der Gründer und Obmann der EEG, Rudi Burgstaller, teilt seine Einsichten und die Ziele der Gemeinschaft.

Die EEG Eitzing wurde ins Leben gerufen, um den vor Ort produzierten Strom effektiv zu nutzen. „Wir haben die Initiative ergriffen, damit der Strom, den unsere Photovoltaikanlagen erzeugen, in der Region verbleibt,“ erläutert Burgstaller. Die Gemeinschaft fokussiert sich nicht auf Gewinnerzielung; stattdessen geht es um die Sicherung der Energieversorgung. Der finanzielle Druck wird hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge abgedeckt. Dieser Ansatz ermöglicht es der EEG, die hohen Netzgebühren, die sonst mehr als zwei Drittel des Strompreises ausmachen, zu umgehen. „Dank dieser Einsparungen können wir die Preise selbst bestimmen und somit unseren Mitgliedern günstigere Tarife bieten,“ hebt Burgstaller hervor.

Wachstum der Gemeinschaft

Der Mitgliederkreis der EEG Eitzing ist dabei sehr vielfältig: Einzelpersonen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Landwirte sowie Gemeinden schließen sich zusammen. Burgstaller berichtet von einem stetigen Anstieg der Mitgliederanfragen, die zeigen, dass der Wunsch nach Unabhängigkeit und nachhaltiger Energieversorgung groß ist. Alle, die an ein Umspannwerk angeschlossen sind, haben die Möglichkeit, Mitglied zu werden. Der örtliche Netzbetreiber Energie Ried kümmert sich um die Verteilung des erzeugten Stroms. Zu den aktuell Teilnehmenden gehören unter anderem Gemeinden wie Aurolzmünster und Gurten. Die Stromerzeugung erfolgt größtenteils durch leistungsstarke Fotovoltaikanlagen und ein Wasserkraftwerk in Kirchheim. „Unsere Vision ist es, die Energiebilanz der Region zu verwalten und energieautark zu werden,“ erklärt der Obmann.

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Dennoch ist es nicht nur ein einfacher Prozess, eine Energieerzeugergemeinschaft zu gründen. Burgstaller beschreibt die bürokratischen Hürden: „Man benötigt eine offizielle Rechtsform, muss sich registrieren und einen Vertrag mit dem Netzbetreiber abschließen.“ Auch organisatorische Software ist notwendig, um die Abrechnung und die Stromerzeugung genau zu verfolgen. Zusätzlich müssen potenzielle neue Mitglieder eine Prüfung durch den Netzbetreiber bestehen, um sicherzustellen, dass sie an das gleiche Netz angeschlossen sind. „In Österreich gibt es rund 200 verschiedene Netzbetreiber, und es kann eine Herausforderung sein, die richtigen Kontakte zu finden,“ gibt Burgstaller zu. Trotz dieser Schwierigkeiten ist er stolz darauf, dass die EEG Eitzing diesen Lernprozess erfolgreich durchlaufen hat.

Finanzielle Anreize und Perspektiven

Ein wesentlicher Anreiz für die Mitgliedschaft in der EEG Eitzing sind die finanziellen Vorteile. Die Reduzierung der Netzgebühren ermöglicht es den Mitgliedern, signifikant zu sparen. „Wir profitieren von einem Preisvorteil von 2,7 Cent pro Kilowattstunde. Dies mag am Anfang wenig erscheinen, summiert sich aber über das Jahr hinweg zu einer spürbaren Erleichterung,“ so Burgstaller. Für die EEG Eitzing ist es zudem wichtig, die Preise stets unter den aktuellen Marktpreisen zu halten. „Wir beobachten den Markt und stellen sicher, dass wir für unsere Mitglieder attraktiv bleiben, sowohl in puncto Unabhängigkeit als auch finanzieller Druck,“ fügt er hinzu.

Die langfristigen Ambitionen der EEG Eitzing sind ebenso beeindruckend wie ihre bisherigen Erfolge. „Wir haben uns keine Grenzen gesetzt, was die Mitgliederzahl angeht,“ sagt Burgstaller. Ein zentrales Projekt besteht darin, effiziente Speicherlösungen zu entwickeln, um mit überschüssigem Strom besser umzugehen. Aktuell produziert die Gemeinschaft etwa 180.000 Kilowattstunden pro Quartal, verbraucht jedoch nur 25.000 Kilowattstunden. Der Restfluss an Energie geht an andere Abnehmer. „Mit einer geeigneten Speicherlösungen könnten wir dieses Missverhältnis effizienter steuern,“ erklärt Burgstaller. Technologische Fortschritte, insbesondere in der Speichertechnologie, könnten der EEG Eitzing ermöglichen, ihre Mitgliedszahl erheblich zu steigern und möglicherweise sogar als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen zu fungieren.

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Die EEG Eitzing ist auf einem vielversprechenden Weg, nicht nur durch die Schaffung eines nachhaltigen Energieversorgermodells, sondern auch durch das Streben nach technologischem Fortschritt und besserer Energieautarkie in der Region. Die Gemeinschaft verkörpert das Bestreben der Menschen, lokal zu wirtschaften und zu handeln, und könnte damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Weitere Informationen über die Entwicklungen der Energieerzeugergemeinschaft sind hier zu finden.

Quelle/Referenz
tips.at

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