Steyr-Land

Einkommenslücke im Bezirk Freistadt: Frauen verdienen 40% weniger als Männer

Im Bezirk Freistadt verdienen Frauen 40% weniger als Männer – Teilzeitjobs und fehlende Kinderbetreuung verschärfen die Lücke, die am Equal Pay Day wie nie zuvor sichtbar wird!

Im Bezirk Freistadt sind die Gehälter von Frauen alarmierend niedrig. Laut Informationen erhalten Arbeiterinnen und weibliche Angestellte im ersten Halbjahr 2024 ein mittleres Bruttoeinkommen von lediglich 1.916 Euro pro Monat. Damit verdienen sie fast 40 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Diese bereinigte Lücke ist ein großes Problem, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist.

Ein zentraler Aspekt ist die hohe Teilzeitquote unter Frauen. Von den unselbständig beschäftigten Frauen im Bezirk Freistadt arbeiten lediglich 35,6 Prozent in Vollzeit. Das bedeutet, dass nahezu zwei Drittel der weiblichen Arbeitnehmerinnen Teilzeitstellen bekleiden. Diese Teilzeitbeschäftigung trägt maßgeblich zu den ungünstigen Einkommensverhältnissen bei, denn selbst bei Vollzeitarbeitsplätzen verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch um mehr als 24 Prozent weniger als Männer. Bei genauerer Betrachtung verdienen Arbeiterinnen im Bezirk 1.622 Euro brutto und weibliche Angestellte 2.166 Euro – jeweils der Medianwert, was bedeutet, dass die Hälfte mehr und die Hälfte weniger verdient.

Gelderverluste und der Equal Pay Day

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Equal Pay Day, der in diesem Jahr am 4. Oktober im Bezirk Freistadt stattfand. Ab diesem Datum arbeiten Frauen in Vollzeit, statistisch betrachtet, „gratis“ im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. In der Rangliste der Bundesländer zieht Oberösterreich den Kürzeren und belegt vor Vorarlberg den vorletzten Platz, was die Gehaltsschere betrifft. In Freistadt ist der Unterschied zwischen Männer- und Fraueneinkommen sogar noch deutlicher ausgeprägt.

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Forderungen nach Chancengleichheit

Die Ursachen für die Einkommensdiskrepanz sind jedoch komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. Der AK-Präsident Andreas Stangl betont, dass die Unterschiede nicht allein durch die Teilzeitarbeit erklärt werden können. Vielmehr fordert er, dass Frauen im Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten. Dazu gehört der dringende Bedarf an zusätzlicher Kinderbetreuung sowie einem fairen Gehalt für gleichwertige Arbeit. Auch im Hinblick auf die Altersvorsorge müssen wirksame Maßnahmen zur Angleichung der Pensionen getroffen werden. Ein besonders wichtiger Punkt ist ein Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen für Frauen, um die in der Arbeitswelt erlittenen Benachteiligungen zu minimieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einkommenssituation von Frauen im Bezirk Freistadt dringend Maßnahmen erfordert. Die hohe Teilzeitquote, zusammen mit strukturellen Diskrepanzen in der Bezahlung, verstärkt die Dringlichkeit, Gleichstellung zu fördern und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Diese Thematik ist von großer Bedeutung, da sie nicht nur die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen betrifft, sondern auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft hat.

Diese Entwicklungen und ihre Ursachen sind auch im ausführlichen Bericht bei www.tips.at nachzulesen.


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Quelle
tips.at

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