In Steinbach an der Steyr kam das Innovationsprojekt „Mehrwert Berglandwirtschaft“ zu einem erfolgreichen Abschluss. Dieses Projekt, das die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Wissenschaftlern förderte, hatte das Ziel, alternative Einkommensquellen für landwirtschaftliche Betriebe in der Region Nationalpark Kalkalpen zu entwickeln, um deren wirtschaftliche Sicherheit zu erhöhen.
Die zentralen Überlegungen basierten auf den Ökosystemleistungen, die von den landwirtschaftlichen Betrieben kontinuierlich bereitgestellt werden. Dazu gehören nicht nur eine gepflegte Kulturlandschaft, sondern auch Lebensräume für eine Vielzahl von Arten sowie eine hohe Luft- und Wasserqualität. Das Wissen um traditionelle Handwerkstechniken zählt ebenfalls dazu. Ziel des Projektes war es, diese Leistungen zu erfassen, zu bewerten und Modelle für vermarktbare Produkte zu entwickeln.
Zusammenarbeit mit Landwirten
Im Rahmen des Projekts arbeiteten 29 Landwirte aus 22 Gemeinden in der Nationalparkregion zusammen mit dem Umweltbüro Klagenfurt, Raumberg-Gumpenstein R&D und Bio Austria. Durch eine Feldstudie und Betriebsbesuche wurden Indikatoren für die Ökosystemleistungen sowohl auf regionaler als auch auf betrieblicher Ebene entwickelt und getestet. Gleichzeitig führten STUDIA Schlierbach und die FH OÖ Campus Steyr umfassende Befragungen von Betriebsleitern durch sowie Berechnungen zu den Bereitstellungskosten ausgewählter Leistungen. Diese Daten halfen bei der Untersuchung der Rahmenbedingungen auf den Märkten und bei Unternehmen.
Die Initiatorin des Projekts, LAbg. Regina Aspalter, stellte fest, dass das Ergebnis dieses zweieinhalb Jahre dauernden Prozesses deutlich ist: „Biodiversität ist die Grundlage aller Ökosystemleistungen. Gerade in Bergregionen finden wir ein enorm hohes Potenzial.“ Außerdem bestätigt die Forschung ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot an Biodiversität und Ökosystemleistungen in der Berglandwirtschaft der Nationalparkregion Kalkalpen, was diese Region anderen vergleichbaren Gebieten überlegen macht.
Perspektiven für die Zukunft
Was passiert nun mit den gewonnenen Erkenntnissen? Thomas Brettenthaler von FE Business Parks unterstrich in seinem Vortrag das immense Potenzial des Green Deals für die Berglandwirtschaft. Ab 2025 werden viele Unternehmen mit neuen europäischen Vorschriften konfrontiert, die nachhaltige Praktiken fordern. Die Landwirte könnten mit ihren über die Produktion von Milch und Fleisch hinausgehenden Umweltleistungen wertvolle Lösungen anbieten. Um diesen Zweck zu unterstützen, planen die Projektinitiatoren die Entwicklung eines Folgeprojekts, das die internationale Anerkennung für biodiversitätsfördernde Leistungen mittels Zertifizierung zum Ziel hat.
Durch die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes und die Aussicht auf zukünftige Initiativen wird die Bedeutung der Berglandwirtschaft in der Region weiter gestärkt. Mehr Informationen dazu sind auf www.tips.at zu finden.