Mit einer überraschenden Wende in der oberösterreichischen Politik hat Michael Lindner seinen Rückzug als Vorsitzender der SPÖ Landesgruppe und als Landesrat angekündigt. Diese Entscheidung vom 1. Dezember bringt massive Veränderungen für die Partei mit sich. Der ehemals nominierte Ex-Minister und Nationalratsabgeordnete Alois Stöger hat kommissarisch die Führung übernommen und signalisiert, dass die Suche nach einem neuen Vorsitzenden schnell voranschreiten soll. "Ich habe mehr als 40 Gespräche geführt," erklärte Stöger, der sich keine zeitlichen Schranken gesetzt hat und auch Quereinsteiger in Betracht zieht, um die geeignete Person zu finden, wie ORF OÖ berichtete.
Ein einstimmiger Beschluss im Parteivorstand hat Stöger in dieser Übergangszeit den Rückhalt gegeben. Stöger wird gemäß den Statuten ein transparentes Verfahren einleiten, bei dem ein Nachfolger bis zur Urabstimmung aufgestellt wird. Aus familiären Gründen hat Lindner sich entschieden, sich aus der Politik zurückzuziehen, um mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Der Landesgeschäftsführer Florian Koppler lobte Lindners Leistungen in seiner Amtszeit, die den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb der SPÖ gestärkt hätten. Stöger ließ offen, ob er sich eine langfristige Führungsrolle vorstellen kann, und hebt hervor, dass die Bürgermeisterwahl am 12. Januar in seinen Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spiele, während Vieles von den Entscheidungen auf Bundesebene abhängt, so Puls 24.
Die Zeit drängt, denn es bleibt wenig Raum für Verzögerungen. "Ich gehe davon aus, dass ich vor Weihnachten keinen Kandidaten in der Öffentlichkeit präsentieren werde," betonte Stöger, der sich bewusst keine Denkverbote auferlegt hat. Die Suche nach einem neuen Parteivorsitzenden wird entscheidend für die zukünftige strategische Ausrichtung und die politische Stabilität der SPÖ Oberösterreich sein.