Die Lage im Pielachtal bleibt angespannt, während die Einsatzkräfte weiterhin versuchen, die Herausforderungen durch die Hangrutschungen zu bewältigen. In den Bezirken St. Pölten und Tulln wird die Infrastruktur wiederhergestellt, die dort als Katastrophengebiet deklariert wurden. Laut dem Büro von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) stehen die Sicherungsarbeiten der Hänge und die grundlegenden Versorgungen im Vordergrund.
Obwohl sich die Situation im Vergleich zur Vorwoche verbessert hat, bestehen nach wie vor Probleme mit der Kanalisation und Trinkwasserversorgung. Viele Betroffene sind nach wie vor nicht in der Lage, in ihre Häuser zurückzukehren – ein Umstand, der auf die anhaltenden Schwierigkeiten in der Region hinweist.
Erholung der Gewässer und anhaltende Vorsicht
Die Gewässer in Niederösterreich haben sich mittlerweile jedoch wieder stabilisiert und befinden sich im Bereich der Mittelwasserführung. Trotz dieser positiven Entwicklung rät die Landeswarnzentrale weiterhin zur Wachsamkeit, besonders in alpinen Gebieten, da die Wassermassen, die in den Boden eingedrungen sind, das Potenzial für weitere Hangrutschungen mit sich bringen.
In der Hochwasserhilfe hat das Land Niederösterreich bereits mehr als 40 Millionen Euro ausgezahlt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) berichtet, dass schätzungsweise 16.000 Gebäude in über 400 Gemeinden von den Folgen betroffen sind. Neben den privaten Häusern gibt es auch erhebliche Schäden bei mehr als 900 Betrieben, was die wirtschaftlichen Auswirkungen enorm macht.
Finanzielle Hilfen und Verzögerungen im Verkehr
Trotz der zugesagten finanziellen Hilfen sind noch zahlreiche Schadenskommissionen vor Ort, um die Situation zu bewerten. Der Betroffene Christoph Luger, dessen Haus in Haunoldstein (Bezirk St. Pölten) fast unbewohnbar geworden ist, stellt fest, dass diese Hilfen zwar eintreffen, aber bei weitem nicht ausreichen, um den Gesamtschaden zu decken.
Ein weiterer Punkt in der aktuellen Lage ist die Unterbrechung des Bahnverkehrs auf der Weststrecke zwischen St. Pölten und Wien. Diese wird voraussichtlich bis Weihnachten andauern, was für viele Pendler erhebliche Einschränkungen bedeutet. Ab dem 10. Oktober wird eine Ersatzfahrplangestaltung in Kraft treten, um mehr Züge anzubieten, doch die Anreise dauert durch Umleitungen rund 30 Minuten länger.
Insgesamt zeigt sich, dass die Hintergründe der aktuellen Herausforderungen durch das Hochwasser vielfältig sind. Während einige Fortschritte erkennbar sind, bleibt die Situation für viele Betroffene kritisch. Der Katastrophenstatus in St. Pölten und Tulln wird Anfang der kommenden Woche evaluiert, wobei die Entscheidung über dessen Aufhebung davon abhängt, ob sich die Wetterbedingungen in der Region weiter stabilisieren.