In den letzten fünf Jahren haben die Einrichtungen der Kinder- und Jugend-Reha „kokon“ in Rohrbach-Berg (Oberösterreich) und Bad Erlach (Niederösterreich) rund 17.000 Patienten und ihre Begleitpersonen aufgenommen. Diese Zahl verdeutlicht die immense Bedeutung, die diese Kliniken für die Rehabilitation junger Menschen in Österreich haben. Tatsächlich repräsentieren sie etwa 50 Prozent der Reha-Betten für Kinder und Jugendliche im Land. Der Bedarf an diesen Rehabilitationsangeboten ist enorm, da viele Kinder mit chronischen Erkrankungen wie Long Covid, Adipositas sowie neurologischen und psychischen Herausforderungen behandelt werden müssen.
Die Ärztliche Direktorin von „kokon“ Bad Erlach, Jutta Falger, hebt hervor, dass die Therapie wesentlich zur Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen beiträgt. Der aktuelle Trend zeigt, dass die Nachfrage an hochqualifizierten Rehabilitationsleistungen stetig ansteigt. Doch die Behandlung sei komplex und koste viel Geld, was die Verantwortlichen auf die finanziellen Herausforderungen hinweist, die es gilt zu bewältigen.
Herausforderungen in der Finanzierung
„Die Reha ist körperlich und seelisch anstrengend und findet in Kleingruppen statt“, führt Falger aus. “Oft benötigen die jungen Patienten sehr individuelle Angebote, die aktuell jedoch noch nicht vollständig finanziert werden.” Trotz der hohen Nachfrage und der positiven Rückmeldungen der Familien sei eine kostendeckende Finanzierung notwendig, um die Therapieangebote zu erweitern und familiäre Aspekte in die Behandlungsplanung einzubeziehen.
Die häufigsten Erkrankungen, die in den beiden Reha-Zentren behandelt werden, sind Adipositas, Entwicklungsverzögerungen und Skoliose. Das breite Behandlungsspektrum wird nicht nur von den Patienten, sondern auch von den Mitarbeitern der „kokon“-Kliniken geschätzt. Ärztlicher Direktor Robert Weinzettel hebt hervor, dass das Arbeitsumfeld hier besonders interdisziplinär ist – eine Eigenschaft, die in der Rehabilitationsmedizin ausgeprägt ist. Dies bedeutet, dass Fachkräfte aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen eng zusammenarbeiten, um bestmögliche Ergebnisse für die Patienten zu erzielen.
„In der Rehabilitationsmedizin kann man seine Expertise viel leichter einbringen und entfalten als in der Akutmedizin“, ergänzt Weinzettel. „Zusätzlich ist unser Arbeitsumfeld planbarer, was viele Mitarbeiter, die ständigem Stress ausgesetzt sind, schätzen.“ Der Fortschritt in der Behandlung erkrankter junger Menschen ist ermutigend, doch um diesen Erfolg fortzuführen, sind grundlegende Änderungen in der Finanzierung unerlässlich. Für weitere Informationen zu diesen Themen und zur aktuellen Entwicklung in der Rehabilitation junger Menschen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf volksblatt.at.
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