PUTZLEINSDORF. Elisabeth Falkinger, eine 36-jährige Quereinsteigerin, hat sich das Ziel gesetzt, die Familientradition der Stritzlmühle fortzuführen. Als frischgebackene Meisterin der Bäckerei und Mühle hat sie sich in den letzten Jahren nicht nur in der Welt des Handwerks etabliert, sondern auch ihre Leidenschaft für Kunst und Gestaltung entdeckt.
„Ich wollte immer etwas mit meinen Händen machen – ob mit Gatsch, Sand, Erde oder Teig“, sagt Falkinger, die in der idyllischen Region zwischen Putzleinsdorf und Lembach aufwuchs. Ihren beruflichen Werdegang startete sie im Gartenbau und der Floristik, wodurch sie sogar zwei Jahre in den USA arbeitete, wo sie sich mit der Rosenzucht beschäftigte. Doch das ruhige Leben in der grünen Natur ließ sie nicht lange los, und so folgte ihre Rückkehr nach Österreich, um an der Universität für angewandte Kunst Landschaftsdesign zu studieren. Dieser Studiengang, der Kunst und Landschaftsplanung vereint, sprach besonders ihre kreative Ader an.
Die Rückkehr in die Heimat
Nach 15 Jahren, die sie in Wien lebte und eine eigene Gartenbaufirma führte, machte sich Falkinger daran, ihre Erinnerungen und Erfahrungen wieder in ihre Heimat zu bringen. „Den Betrieb zu übernehmen, wurde immer plausibler für mich“, erklärt sie den Schritt zur Doppelmeisterprüfung. Mit ihrer neuen Qualifikation plant sie, das Erbe ihrer Eltern weiterzuführen und die Bedeutung der kleinbäuerlichen Strukturen und der Kreislaufwirtschaft zu betonen.
Falkingers Vision reicht jedoch über das traditionelle Handwerk hinaus. Sie möchte Künstlerische Projekte initiieren und stolz zeitgenössische Kunst und Kultur ins ländliche Mühlviertel bringen. „Ich glaube, dass auch hier Menschen Interesse daran haben, auch wenn es nur eine kleine Gruppe ist“, meint sie optimistisch. In ihrer bisherigen Arbeit hat sie bereits in Lungau Frauen inspiriert, aus ihrem Alltag auszubrechen und aktiv an künstlerischen Projekten teilzunehmen.
Innovationen in der Stritzlmühle
Die Stritzlmühle selbst wird unter ihrer Leitung nicht nur als Produktionsstätte dienen, sondern auch als Plattform für kreative Ideen. Sie experimentiert mit Dinkelbroten, um das Sortiment zu erweitern und backt regelmäßig drei Mal pro Woche im traditionellen Holzofen. Ihr Mehl bezieht sie aus der hauseigenen Mühle, die noch nach traditionellen handwerklichen Methoden arbeitet.
„Das Hauptprodukt ist unser Schlägler Bioroggen, den wir von umliegenden Bauern erhalten“, erläutert Falkinger die Verbindung zu lokalen Erzeugern. Sie betont, dass ihre Produktionen nachhaltig sind – alles, was sie herstellen, stammt aus dem Ansatz, möglichst viel selbst zu verarbeiten und anderen Bäckereien zur Verfügung zu stellen, die ebenfalls mit Schlägler Bioroggenmehl arbeiten.
Falkinger ist überzeugt, dass die Verknüpfung von Botanik, Gestaltung und handwerklicher Verarbeitung nicht nur bedeutend ist, sondern auch auf dem Saatgut basiert. „Es fühlt sich alles stimmig an und passt gut zusammen“, sagt sie, und blickt voller Vorfreude in die Zukunft der Stritzlmühle. Ihre vielseitigen Pläne und die Leidenschaft für ihr Handwerk werden sicherlich spannende Entwicklungen in der Region mit sich bringen. Menschen in der Umgebung dürfen gespannt sein, was die kreative Unternehmerin noch alles zu bieten hat.
Zusätzliche Informationen zu Falkingers Projekten und der künstlerischen Ausrichtung der Stritzlmühle finden sich in einem Artikel auf www.tips.at.