In Ried im Innkreis (Oberösterreich) hatte ein tragischer Vorfall, der aufgrund seiner grauenhaften Umstände das öffentliche Interesse auf sich zog, heute seinen ersten Verhandlungstag. Ein 22-jähriger Mann steht unter dem Verdacht, seinen eigenen Vater mit neun Messerstichen getötet zu haben. Der Prozess wurde jedoch am Abend vertagt, und ein Lokalaugenschein wurde für den 17. Dezember beantragt.
Der Staatsanwalt schilderte, dass ein hitziger Streit zwischen Vater und Sohn der tödlichen Auseinandersetzung vorausgegangen war. Dabei soll der Vater, unter dem Einfluss von Alkohol mit einem Wert von 2,5 Promille, eine Schusswaffe geholt haben, was zu einer Eskalation der Situation führte. Der junge Angeklagte konfrontierte seinen Vater, und in einem Moment der emotionalen Überwältigung gab er zu, statt mit Wut zu reagieren, „einfach Angst gehabt“ zu haben.
Das gestörte Verhältnis zwischen Vater und Sohn
Das Verhältnis zwischen den beiden war alles andere als harmonisch. Der Staatsanwalt berichtete von einer Vorgeschichte, in der der Angeklagte bereits im Jugendalter mit Drogen in Berührung kam und kriminelle Handlungen beging. Ein einschlägiger Vorfall war ein Überfall auf eine Tankstelle mit einer Axt, für den der junge Mann verurteilt wurde. Trotz seiner bedingten Entlassung kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinem alkoholkranken Vater. Dieser versuchte, seinen Sohn von Drogen wegzubringen, doch die Beziehung blieb von Problemen geprägt.
In der entscheidenden Nacht, als sich der Vorfall ereignete, war der 22-Jährige offenbar noch unter dem Einfluss von Drogen. Der Staatsanwalt beschrieb die Szene als einen „familiären Supergau“, als es zu der tödlichen Auseinandersetzung kam. Den Berichten zufolge begann alles mit einem Streit, in dessen Verlauf der Vater die Waffe hob und in die Luft schoss, während der Sohn, der sich bedroht fühlte, mit einem Messer reagierte und mehrere Stiche abgab, die letztendlich tödlich waren.
Die Verteidigung argumentiert jedoch, es habe sich um eine Notwehrsituation gehandelt. Die Darstellung des Verteidigers präsentierte ein Bild eines unberechenbaren und gewalttätigen Vaters, dessen Handlungen letztendlich die Tragödie herbeiführten. „Es gibt in einem geschlossenen Raum mit Menschen keinen Warnschuss“, so der Verteidiger, der die Schüsse als bedrohlich darstellte.
Reaktionen und Ermittlungen
Nach den Schüssen soll der verletzte Vater zu Nachbarn geflüchtet sein, die dann den Notruf wählten. Die Zeugenaussagen ließen darauf schließen, dass der Angeklagte in der Tatnacht eher aggressiv als besorgt war. Während die Anklage Mordabsicht behauptet, sieht die Verteidigung eine chaotische Notwehrreaktion vor. Dazu sollen weitere Gutachten, sowohl medizinisch als auch psychiatrisch, auf den Tisch kommen, die Aufschluss über die psychische Verfassung des Angeklagten geben könnten.
Die rechtlichen Folgen dieser Tragödie könnten für den 22-Jährigen gravierend sein. Sollte die Anklage des Mordes bestätigten werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe zwischen zehn bis 20 Jahren oder sogar lebenslang, womöglich zusätzlich mit einer Einweisung in eine forensische Einrichtung.
Das Gericht wird in naher Zukunft mit neuen Beweisen konfrontiert werden, die die schrecklichen Umstände des Vorfalls in Ried im Innkreis beleuchten werden. Wie der Fall weiter verhandelt wird, bleibt abzuwarten, und das Publikum wird aufmerksam verfolgen, wie sich diese tragische Familiengeschichte weiter entfalten wird. Mehr dazu finden Sie in den Berichten auf www.vienna.at.