Die Stadt Ried hat ehrgeizige Pläne, um ihre Verwaltung bis Ende 2027 vollständig zu digitalisieren. Bürgermeister Bernhard Zwielehner betont, dass diese Initiative nicht nur einen Schritt in die zukünftige Entwicklung darstellt, sondern auch erhebliches Einsparpotenzial für die Stadt birgt.
Ein zentrales Element dieser Digitalkampagne ist die Einführung der „Kigadu“-App für die Kinderbetreuung. Diese App sorgt dafür, dass Eltern Zugriff auf wichtige Informationen über ihre Kinder, wie Essensanmeldungen und Notfallkontakte, haben. Zudem können sie auf Zettel für Unterschriften direkt über das Handy zugreifen. Dies wird durch eine Chatfunktion ergänzt, die eine direkte Kommunikation zwischen Eltern und Betreuungspersonal ermöglicht.
Innovationen für die Bürger
Ebenfalls in Planung ist die Handy-App „Mein Amt“. Diese Anwendung wird es Bürgern erleichtern, auf ihre Abrechnungsdaten und laufenden Bauverfahren zuzugreifen, ohne dafür persönlich zur Behörde gehen zu müssen. „Langfristig ermöglicht diese Digitalisierung, auf zusätzliches Personal zu verzichten und somit Kosten zu sparen“, erklärt Zwielehner. Diese Aspekte sind besonders wichtig in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld.
Doch Ried ist nicht die einzige Gemeinde, die auf Digitalisierung setzt. In Reichersberg steht seit drei Jahren eine digitale Amtstafel, die von der Bevölkerung gut angenommen wird. „Die Informationen sind jederzeit zugänglich“, erklärt der Bürgermeister. Die Fortschritte beim Glasfaserausbau in der Gemeinde kommen dem Digitalisierungsprozess ebenfalls zugute.
Taiskirchen zeigt sich jedoch zurückhaltender; Bürgermeister Johann Weirathmüller äußertet Bedenken über den aktuellen Stand der Digitalisierung. „Eine digitale Amtstafel ist der erste Schritt, aber alles hängt auch von den finanziellen Mitteln ab“, meint er, während in vielen Gemeinden noch Launen und Budgetfragen im Raum stehen.
In Tumeltsham wird bereits intensiv an der Digitalisierung gearbeitet. Amtsleiter Klaus Waldenberger hebt hervor: „Wir investieren in digitale Archive und erweitern die Nutzung der Handysignatur, bekannt als ID-Austria.“ Die „Gem2Go“-App hat sich in zahlreichen Gemeinden etabliert und vereinfacht die Interaktion zwischen Bürgern und Ämtern erheblich.
Mit diesen Entwicklungen zeigt der Bezirk Ried, dass er fest entschlossen ist, den Schritt in die digitale Zukunft zu wagen. Diese Anstrengungen stehen nicht nur für Effizienz, sondern auch für eine moderne und bürgernahe Verwaltung.
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