Im beschaulichen St. Martin im Innkreis gibt es einen Ort, der für viele Menschen ein kleines Stück Lebensfreude bedeutet: das Tagesbetreuungszentrum. Hier können ältere Leute, wie die 89-jährige Resi Weindrich, sich an zwei Tagen in der Woche mit Gleichgesinnten treffen. Für sie ist es ein willkommener Anlass, um in guter Gesellschaft Zeit zu verbringen und gemeinsam verschiedene Aktivitäten zu genießen.
„I gfrei mi immer, wenn i herkommen darf“, sagt Resi, die seit Anfang 2024 regelmäßig jeden Donnerstag im Zentrum vorbeischaut. Die Tage sind immer abwechslungsreich: Ob es nun ein Spaziergang, ein Bastelprojekt oder eine Runde Skat ist, die Mitarbeiterinnen sind stets da, um sicherzustellen, dass es den Tagesgästen an nichts fehlt. Maria Schmied, eine der freiwilligen Helferinnen, hat 2023 begonnen, in der Einrichtung zu arbeiten. Sie kommt ebenfalls zweimal in der Woche und genießt die Zeit mit den Gästen sehr. „Es gibt keinen Alltag, jeder Tag ist einzigartig, was mir sehr gut gefällt“, erzählt sie.
Ein Platz für alle
Das Tagesbetreuungszentrum ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Pflegestufen betreut werden. Die Mitarbeitenden haben sich speziell fortgebildet, um auch mit Demenzkranken umgehen zu können. Maria Schmied betont: „Wir nehmen die Menschen wie sie sind. Manche Tage sind die Gäste sehr aktiv, an anderen stehen Ruhe und Erinnerungen an vergangene Zeiten im Vordergrund – beides ist völlig in Ordnung für uns.“
Donnerstagabend wird Resi von ihrer Tochter Gerti abgeholt. „Auf die Frage, was sie heute gemacht haben, sagt sie immer ‚so viel‘. Ich bezweifle zwar, dass sie sich an vieles erinnert, aber die Freude, hierher zu kommen, sieht man ihr an“, sagt Gerti. Für sie ist dieser Tag eine willkommene Erleichterung in ihrem Alltag: „Ich mache mir keine Sorgen um das Mittagessen oder darüber, ob meiner Mutter zu Hause etwas passiert. Ich kann einen Tag lang abschalten, weil ich weiß, dass sie im Tagesbetreuungszentrum in guten Händen ist.“
Die Weindrichs sind sich einig, dass Resi auch in Zukunft die Einrichtung besuchen wird. „Das sind die kleinen Freuden, die man in unserem Alter noch erleben darf. Die sollte man sich nicht entgehen lassen“, fügt Gerti hinzu. Das Tagesbetreuungszentrum ist mehr als nur eine Betreuungseinrichtung; es ist ein Ort, an dem Menschen eine Gemeinschaft finden und ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen können.
Freiwillige Helfer gesucht
In St. Martin setzen sich eine hauptberufliche Kraft und 14 freiwillige Mitarbeiter dafür ein, dass den Tagesgästen nichts fehlt. Für die ehrenamtlichen Helfer gibt es flexible Arbeitszeiten ohne festgelegte Mindeststunden. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit melden und die dafür notwendige Ausbildung absolvieren. Schnupperdienste stehen sowohl für neue Mitarbeiter als auch für Tagesgäste zur Verfügung. Interessierte wenden sich an Silvia Grüll-Eichberger, die Koordinatorin der freiwilligen Gesundheits- und Sozialen Dienste, unter der Telefonnummer 07752 81844-251 oder per E-Mail an silvia.gruell-eichberger@o.roteskreuz.at.
Das Tagesbetreuungszentrum in St. Martin spielt eine wichtige Rolle für viele, die dort ankommen, um einen schönen Tag zu verbringen. Es sind die kleinen Freuden, die diese Art der Betreuung so besonders machen und zeigen, dass auch im Alter Gemeinschaft und Glück möglich sind.