Im Jahr 2010 wurde das restaurierte Kapuzinerkloster in Riedlingen eingeweiht, ein beeindruckendes Gebäude, das als eines der besten erhaltenen Klöster seiner Art in Südwestdeutschland gilt. Anlässlich dieses Ereignisses äußerte sich der Kapuzinerpater Gaudentius Walser aus Innsbruck beeindruckt über die letzten drei Riedlinger Kapuziner: P. Suso Braun, P. Dr. Cupertin Braun und P. Philipp Jakob Arnold. Diese drei Männer prägten das Kloster und waren in der Gemeinschaft tief verwurzelt.
Die beiden Brüder Suso und Cupertin Braun stammen aus Riedlingen und waren bekannt als Rundfunkprediger und engagierte Geistliche. Während der eine Bruder durch seine Radiopredigten populär wurde, blieb P. Philipp Jakob Arnold, der aus Friedingen stammt, in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt. Geboren am 22. November 1884, verbrachte er seine Jugend in Riedlingen, wo er enge Kontakte zu den Kapuzinern pflegte. Arnold war ein strebsamer Ministrant, dessen frühe Einflüsse ihn auf den Weg in die Theologie führten.
Ein bescheidener Lebensweg
Obwohl nicht viele Details über Arnolds frühe Jahre bekannt sind, wurde er vermutlich auf ein Internat geschickt, um ihn auf eine kirchliche Laufbahn vorzubereiten. 1901 trat er als Novize in Klausen ein und besuchte verschiedene Klöster in Südtirol, wo er seine theologischen Studien absolvierte. 1908 wurde er schließlich zum Priester geweiht und begann seine Karriere in verschiedenen Klöstern, darunter Bezau, Ried am Inn und Bludenz. Insgesamt war er 16 Jahre lang Guardian und leitete die Klöster mit viel Engagement.
Arnold wurde oft als „wuchtiger Prediger“ beschrieben. Sein Charisma, gepaart mit einem sonnigen Gemüt und einem ausgeprägten Sinn für Humor, machte ihn bei seinen Anhängern beliebt. „Die ruhige, väterliche Art stempelten ihn dazu“, heißt es in seinem Nachruf. Doch das Leben von Pater Arnold war nicht ohne Herausforderungen. Er litt viele Jahre an gesundheitlichen Beschwerden, was seine täglichen Aufgaben erschwerte. Trotzdem schaffte er es oft, früh aufzustehen und sich trotz seiner Leiden auf den Gottesdienst vorzubereiten.
Die letzten Jahre
Die Herausforderungen des Lebens und die anhaltenden gesundheitlichen Probleme begleiteten Arnold bis zu seinem Tod am 20. Januar 1962 in Lochau. Trotz der Widrigkeiten, die ihm begegneten, hinterließ er einen bleibenden Eindruck sowohl innerhalb der Kapuzinergemeinschaft als auch außerhalb. Seine Präsenz und sein Wirken waren für viele ein Lichtblick und eine Quelle der Hoffnung.
Die Erzählungen rund um die letzten Riedlinger Kapuziner zeigen nicht nur die enge Verbundenheit mit dem Kloster und seiner Geschichte, sondern auch, wie das einfache Leben in diesem besonderen Ort viele Menschen berührt hat. Die Kapuziner haben mit ihrer bescheidenen Lebensweise eine einzigartige Anziehungskraft ausgeübt, die auch heute noch nachwirkt. Das Kloster bleibt ein Zentrum der Spiritualität und des Glaubens, das auch zukünftige Generationen inspirieren wird.
Für mehr Informationen über diese faszinierende Geschichte und weitere Details über die letzten Riedlinger Kapuziner, können Interessierte einen umfassenden Bericht auf www.schwaebische.de nachlesen.
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