
Die alarmierenden Berichte über die psychische Gesundheit junger Menschen nehmen zu, und ein neuer Bericht des Landesrechnungshofes in Oberösterreich bringt die besorgniserregende Situation auf den Tisch. Laut Dagmar Häusler, der stellvertretenden Bundesparteiobmann von MFG-Österreich, erlebten Kinder und Jugendliche während der Corona-Krise einen schädlichen Einfluss durch übertriebene Maßnahmen, die zu einem dramatischen Anstieg psychischer Probleme führten. „Die psychische Gesundheit unserer Kinder wurde mutwillig aufs Spiel gesetzt“, so Häusler. Besonders besorgniserregend ist der Mangel an Therapeuten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Bericht spricht von einem Drittel fehlender Fachärzte, wodurch die Wartelisten immer länger werden und immer mehr Kinder auf dringend benötigte Hilfe warten müssen, so Häusler weiter, wie auch auf OTS berichtet.
Diese Probleme sind nicht nur lokal spürbar, sondern haben auch nationale Dimensionen. Eine Studie, die während der Pandemie durchgeführt wurde, zeigte, dass fast ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten aufwiesen, wobei insbesondere Mädchen betroffen waren. Zeitpunkt und Dauer der Wartezeiten auf Therapieplätze sind ebenfalls alarmierend: Während der Pandemie verdoppelte sich die Wartezeit in vielen Praxen von drei auf sechs Monate, und aktuell liegt sie immer noch bei etwa fünf Monaten, so Studienangaben. Laut dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Marcel Romanos, seien die Praxen überlaufen, und es fehlt an effektiven Präventionsprogrammen, was als direkte Konsequenz der gesellschaftlichen Belastungen wie Klimawandel und wirtschaftlicher Unsicherheiten verstanden werden kann, wie auf Deutschlandfunk berichtet.
Die Folgen der Pandemie auf die psychische Gesundheit
Die Studien belegen einen „Restschatten“ der Pandemie, mit einem Anstieg von Einsamkeit und psychischen Problemen unter Jugendlichen. Die Notwendigkeit eines grundlegenden Umdenkens in der Gesundheitspolitik wird zunehmend deutlich. Experten fordern eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz und Behandlung psychischer Erkrankungen sowie eine breitere Einbindung von Fachkräften zur Unterstützung. Die politische Verantwortlichkeit für die psychische Gesundheit junger Menschen, die unter den Folgen der Corona-Maßnahmen leiden, steht zur Diskussion, während die Forderungen nach sofortigen Maßnahmen lauter werden. In einer Zeit, in der psychische Erkrankungen schon lange nicht mehr tabuisiert werden sollten, bleibt die Frage offen, ob die Gesellschaft bereit ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese Krise anzugehen.
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