SCHWERTBERG. Am 10. November findet in Schwertberg eine bedeutende Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die schreckliche Ereignisse der „Hasenjagd“ des Jahres 1945 statt. Die Zeitzeugin Anna Hackl, die sich unermüdlich für das Gedenken an diese dunkle Zeit einsetzt, wird dabei von einem überparteilichen Komitee unterstützt, das ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt hat.
Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr in der örtlichen Mittelschule. Hier präsentieren Schüler, unter der Anleitung ihrer Lehrer, einen berührenden Video-Beitrag über die Geschehnisse rund um die Menschenhatz. Die Jugendlichen setzen sich mit den Perspektiven von Opfern, Tätern und Widerstandskämpfern auseinander, was eine intensive Reflexion der Vergangenheit ermöglicht. Zudem wird eine Wanderausstellung zur „Mühlviertler Hasenjagd“ gezeigt, die von Schülern der Mittelschule St. Georgen an der Gusen erstellt wurde.
Ein bewegender Ort des Gedenkens
Ein zentraler Punkt der Erinnerungsveranstaltung ist das große steinerne Kreuz, das der Familie Hackl gehört und welches Symbol für die Rettung von zwei geflüchteten KZ-Häftlingen wurde. Im Februar 1945 klopften Michail Rybtschinskij und Nikolai Cemkaloim an die Tür der Familie Langthaler, in der Hoffnung auf Schutz vor den Verfolgern. Anna Hackls Mutter nahm die beiden Männer auf und rettete ihnen somit das Leben. Genau vor diesem Kreuz wird Anna Hackl ihre bewegenden Erinnerungen mit den Teilnehmern teilen.
Um 14 Uhr wird das renovierte Mahnmal zur Menschenhatz am Marktplatz von Schwertberg offiziell eröffnet. Bürgermeister Max Oberleitner betont die Bedeutung des Mahnmals und dessen neuen Standort, der es der Gemeinde ermöglicht, gemeinsam zu gedenken.
Shuttledienst und weitere Aktivitäten
Nach der Mahnmaleröffnung geht es dann um 14.40 Uhr hinauf nach Winden, wo das Zeitzeugen-Gespräch mit Anna Hackl stattfindet. Für diejenigen, die den Weg nicht zu Fuß zurücklegen möchten, steht ein Shuttledienst bereit. Die Gemeinde hat sich um diesen Service gekümmert, um eine breitere Teilnahme zu ermöglichen.
Die Gedenkveranstaltungen sind Teil des 8. Internationalen Menschenrechtesymposiums, das vom 7. bis 10. November in der Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St. Georgen stattfindet. Für weitere Informationen können Interessierte die Webseite www.menschenrechtesymposium.at besuchen.
Abgerundet wird der Gedenktag mit einem Austausch im Pfarrheim, wo Speisen und Getränke bereitgestellt werden. Diese Veranstaltungen bieten eine hervorragende Gelegenheit, die Erinnerungen an die Vergangenheit aufrechtzuerhalten und die Lehren daraus für die Zukunft zu bewahren. Die Teilnehmer werden ermutigt, sich aktiv an den vielen Aktivitäten zu beteiligen und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
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