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Am Sonntag, den 12. Januar 2025, standen in Linz rund 152.000 Wahlberechtigte vor der entscheidenden Frage, wer das Bürgermeisteramt übernehmen soll. Diese Neuwahl wurde notwendig, da der ehemalige Stadtchef Klaus Luger nach der Brucknerhaus-Affäre zurückgetreten war. Während seiner Amtszeit war Luger unter Druck geraten, weil er einem Bewerber Fragen zu einem Hearing zugespielt hatte. Dies führte zu einer massiven Vertrauenskrise. Die Hochrechnung der Stimmen ergab, dass Dietmar Prammer von der SPÖ mit 38,6 Prozent die meisten Stimmen erhielt, gefolgt von Michael Raml von der FPÖ mit 20,7 Prozent. Eine Stichwahl zwischen beiden Kandidaten wird am 26. Januar stattfinden, da keiner die absolute Mehrheit erzielen konnte, wie 5min.at berichtete.
Wettbewerb um die Bürgermeisterschaft
Diese Wahl markiert einen Wendepunkt für die SPÖ, die seit 1945 durchgehend in Linz an der Macht ist. Die politische Situation in Oberösterreich belastet Prammers Position, da der Rücktritt Lugers und der Erfolg der FPÖ auf Bundesebene hohe Erwartungen an die Leistung des neuen SPÖ-Kandidaten wecken. Prammer, der seit 2021 Planungsstadtrat ist, hat sich entschlossen, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und gleichzeitig auf die Errungenschaften seiner Vorgänger zu bauen. "Ich will nicht meine Einzelmeinung anderen aufdrücken", erklärte Prammer in einem Interview, wobei er betonte, dass die Zusammenarbeit mit Altbürgermeister Franz Dobusch für ihn eine wichtige Rolle spielt, um Vertrauen und Unterstützung zu gewinnen, so oe24.at.
Prammer nimmt eine klare Haltung zur Migration ein und kritisiert, dass es an einer deutlichen Positionierung seiner Partei gefehlt habe. "Wir müssen bei denjenigen, die sich nicht an unsere Regeln halten, konsequent sein", erklärte er und plädierte für Rückführungen und mehr Sicherheit. Neben der Migrationspolitik möchte Prammer auch soziale Themen vorantreiben, wie den Ausbau von Wohnraum und Verbesserungen im Gesundheitssektor. Seine Ansätze unterscheiden sich deutlich von denen seiner Mitbewerber, die umfassende Maßnahmenkataloge vorlegen. Prammer schlägt stattdessen vor, sich auf einige zentrale Arbeitsschwerpunkte zu konzentrieren, um die Stadt weiterhin sicher, sozial und lebenswert zu gestalten.
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