Der Winter steht vor der Tür, und mit ihm die Frage: Wie kann man Heizkosten sinnvoll reduzieren? Um ein angenehmes Wohnklima zu schaffen und gleichzeitig die Energierechnung im Rahmen zu halten, hat Andreas Rotter, der Obmann des Zukunftsforum SHL sowie Salzburger Landesinnungsmeister der Installateure und Installateurinnen, einige wertvolle Tipps parat.
Bevor man die Heizung in Betrieb nimmt, ist es wichtig, die Außentemperaturen im Auge zu behalten. In den letzten Wochen sorgten Temperaturen um die 24 Grad dafür, dass das Heizen nicht eilig notwendig war. Viele Menschen neigen jedoch dazu, ihre Heizungen bereits Mitte Juli laufen zu lassen. Altbauten benötigen oft eine frühere Heizungsaktivierung, weil sie schlechter isoliert sind. Neuere Gebäude hingegen können in der Regel bis zu Außentemperaturen von 12 bis 15 Grad warten.
Entlüften und Temperaturmanagement
Ein zentrales Thema, das immer wieder aufkommt, ist das Entlüften von Heizkörpern. Wenn die Heizkörper gluckern oder nicht richtig warm werden, bedeutet das häufig, dass sich Luft in den Rohren befindet. Dies kann zu unnötigen Kosten führen, da die Wärme nicht effizient übertragen wird. Experten empfehlen, einmal jährlich den Druck zu überprüfen und alle Heizkörper auszublasen. Hierbei sollte man von unten nach oben arbeiten, da die Luft stets nach oben steigt.
Die Wohlfühltemperatur variiert je nach Aktivität. In der Küche reicht eine Temperatur von 20 Grad, während im Wohnzimmer 22 Grad ideal sind, besonders wenn man es sich gemütlich macht. Jeder Grad über 22 Grad verursacht einen Anstieg des Energieaufwands um etwa 6 Prozent. Neben der regulären Temperaturkontrolle ist regelmäßiges Lüften unerlässlich; einfach Kippen der Fenster reicht oft nicht aus.
Fenstersicherung und Heizverhalten
Um Heizkosten zu sparen, sollte man auch die Fenster auf ihre Dichtheit überprüfen. Ein einfacher Test mit einem Blatt Zeitungspapier kann aufzeigen, ob die Fenster dicht sind: Klemmt man das Papier beim Schließen des Fensters ein und kann es leicht bewegen, ist die Dichtung wahrscheinlich defekt. Bei undichten Fenstern können hohe Energiekosten die Folge sein.
Bevor man die Wohnung verlässt, ist die Frage, ob man die Heizung ausschalten sollte. Experten raten, die Heizung auf niedrigeren Temperaturen kontinuierlich laufen zu lassen. Ein zu starkes Drehen am Thermostat kann es ungemütlich machen, während längere Abwesenheiten automatisch eine Temperaturabsenkung um acht Grad rechtfertigen.
Ein weiterer Punkt sind smarte Thermostate. Obwohl sie populär sind, bietet ihre Nutzung oft wenig Einsparpotential. Die meisten Heizsysteme arbeiten bereits wetterabhängig. Das bedeutet, dass orange Heizungen auch bei maximaler Thermostateinstellung die Temperatur nicht über einen bestimmten Punkt steigen lassen. Die richtige Vorlauftemperatur anzupassen, vermeidet Überhitzung und schafft ein angenehmes Klima.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gute Heizungsstrategie sowohl die Kontrolle der Heiztechnik als auch die Beachtung der baulichen Gegebenheiten umfasst. Die Ergebnisse der Heizoptimierung sind eindeutig: Wer vorausschauend plant und sich an einfache Tipps hält, kann einen deutlichen Unterschied in der Heizkostenabrechnung und dem Wohnkomfort feststellen.
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