BEZIRK FREISTADT/PERG. Ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung ist durch die Gründung der Regios Energiegenossenschaft erfolgt. Diese Gemeinschaft, bestehend aus 41 Gründungsmitgliedern, darunter engagierte Bürger, Unternehmer und Kommunen, hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung in der Region selbst in die Hand zu nehmen. Dabei legen die Mitglieder großen Wert darauf, dass die Vorteile und Gewinne der erneuerbaren Energien direkt vor Ort bleiben.
Norbert Miesenberger, der Vorstand der neuen Genossenschaft, betont die finanziellen Dimensionen im Ökostrom-Sektor: „Im Ökoenergiebereich geht es in den nächsten Jahrzehnten um hunderte Millionen Euro. Diese Mittel sollen nicht in die Taschen auswärtiger Investoren fließen, sondern der gesamten Region zugutekommen.“ Dies zeigt das gesunde Bewusstsein der Mitglieder für die Bedeutung der lokalen Wertschöpfung.
Fokus auf Photovoltaik und Windkraft
Die Regios Energiegenossenschaft wurde als Antwort auf die Herausforderungen im Bereich der erneuerbaren Energien gegründet. Sie hat ihren Sitz in Galgenau und plant, Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen sowie Windkraftprojekte in der Umgebung zu realisieren. Miesenberger erklärt, dass bereits bestehende Windkraftprojekte in der Region wie in Rainbach, Sandl und Königswiesen in Angriff genommen werden sollen.
„Regios hat bei den geplanten Windkraftprojekten schon den Fuß in der Tür“, sagt Miesenberger weiter. Christian Neufeld, der zweite Vorstand, fügt hinzu, dass die Genossenschaft auch künftig an Forschungsprojekten teilnehmen wird, die wichtig für die Zukunft der Energieerzeugung sind. Die Region soll nicht nur von der Solar- und Windenergienutzung profitieren, sondern auch von innovativen Ansätzen zur Energiegewinnung.
Glücklicherweise gibt es bei Regios auch Unterstützung von erfahrenen Persönlichkeiten, wie Klaus Pichlbauer, Geschäftsführer von Innovametall und Mitgründer des Gluatnests, das als Reallabor für innovative Energielösungen dient. Josef Sacher, ein ehemaliger Leiter der Elektrizitätsversorgung von Voest Alpine, hat den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen und überzeugt sich vom genossenschaftlichen Ansatz. „Die Energiewende erfordert Zusammenarbeit und kann nicht von Einzelpersonen bewältigt werden“, sagt er.
Stärkung der regionalen Stromnetze
Die Regios Energiegenossenschaft setzt auf eine inklusive Herangehensweise, um verschiedene gesellschaftliche Gruppen einzubeziehen. Der Aufsichtsrat ist vielfältig besetzt und umfasst Experten wie Gernot Stöglehner von der Universität für Bodenkultur Wien. Ein zentrales Anliegen ist die Verbesserung der regionalen Stromnetze, die gegenwärtig unter Druck stehen. Die gleichzeitige Entwicklung von Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen könnte einen positiven Einfluss auf die Kapazität der Netze haben. „Wenn die Infrastruktur mit den neuen Anlagen nicht nachkommt, wird die Einspeisung aus privaten Solaranlagen erschwert“, erläutern die Experten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die sogenannten Agri-PV-Anlagen, die auf landwirtschaftlichen Flächen installiert werden sollen. Miesenberger stellt sicher, dass dies nicht in Konkurrenz zur traditionellen Landwirtschaft stehen wird: „Wir haben bereits erste Verträge mit Landwirten abgeschlossen und prüfen jeden Einzelfall genau.“ Wenn die Region geschlossen auftritt und langfristige Projekte umsetzt, könnte beim Kaufkraftabfluss im Energieversorgungssektor eine Umwandlung in regionale Wertschöpfung gelingen.
Für weitere Informationen über die Regios Energiegenossenschaft und deren Pläne in der Region, sehen Sie den Bericht auf www.tips.at.
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