Die Bauindustrie steckt in einem ständigen Wandel, der immer stärker von Konzepten wie der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit geprägt ist. Wolfgang Kradischnig, CEO der Delta AG, betonte Anfang November während des Bausymposiums in der BAUAkademie BWZ Oberösterreich, dass die Zukunft des Bauens nicht nur CO₂-optimiert, sondern auch klimaresilient sein müsse. Diese Ansichten spiegeln die aktuellen Trends wider, die durch den EU-Green Deal und die damit verbundene Taxonomie vorangetrieben werden.
Dennoch gibt es einige bedeutende Hindernisse auf dem Weg zu nachhaltigem Bauen. Norbert Hartl, der Baulandesinnungsmeister, machte auf die Probleme aufmerksam, die aus veralteten Vorschriften und hohen Normkosten resultieren. Der Preis ist ein entscheidender Faktor: Zwar zeigt eine steigende Nachfrage von Bauherren nach nachhaltigen Lösungen, dass ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung gewachsen ist. Doch die damit verbundenen höheren Kosten schränken oft den Handlungsrahmen ein. Dies führt dazu, dass der Wunsch nach umweltfreundlichen Baupraktiken im Spannungsfeld zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit ins Wanken geraten kann.
Die Herausforderungen des nachhaltigen Bauens
Hartl äußerte, dass trotz der berechtigten Gründe für technische Vorschriften in der Summe die Innovationskraft der Branche gehemmt wird. Die Vielzahl an Vorgaben sorgt dafür, dass Architekten und Bauunternehmen an traditionellen, oft weniger effizienten Lösungen festhalten müssen, um Haftungsrisiken zu vermeiden. Das bedeutet, dass neue Ideen und kostengünstigere Alternativen nicht immer die Chance erhalten, verwirklicht zu werden.
Um der stagnierenden Entwicklung entgegenzuwirken, wurde im Auftrag des Baugewerbes eine umfassende Untersuchung durchgeführt. Daniel Deutschmann von der Rechtsanwaltskanzlei Heid & Partner erörterte, dass man durch flexiblere Ansätze, bei denen von bestimmten technischen Normen abgewichen werden kann, sowohl die Baukosten als auch die CO₂-Emissionen deutlich senken könnte. Durch diese Änderungen besteht die Möglichkeit, innovative Methoden in den Bauprozess zu integrieren, ohne die Qualität der Gebäude zu gefährden.
Die Diskussion über Nachhaltigkeit im Bauwesen wird angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen immer wichtiger. Der Druck, umweltfreundlichere und ressourcenschonendere Praktiken zu implementieren, wächst. Kradischnig und Hartl haben es klar hervorgehoben: Wenn nicht ein gemeinschaftlicher und branchenübergreifender Ansatz verfolgt wird, können die ambitionierten Ziele für nachhaltiges und klimaneutrales Bauen nicht erreicht werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die bestehenden Hürden zu überwinden, wie www.wko.at berichtet.
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