LINZ. Die Geburt eines Babys ist für viele Paare ein besonderes Ereignis, doch bringt sie auch viele Fragen und Bedenken mit sich. In dieser heiklen Phase sind Hebammen unverzichtbare Begleiter, die Familien unterstützen und ihnen helfen, sich in dieser neuen Rolle zurechtzufinden. Die Initiative „Hebammen im Zentrum“ hat sich hier in Linz als erste Hebammenordination mit Kassenvertrag etabliert und bietet wertvolle Unterstützung an. Laut Informationen von www.tips.at haben Marina Weigl, Elisabeth Tuder, Hannah Kerschbaum und Stephanie Lehner seit der Eröffnung vor einem Jahr bereits rund 500 Familien durch Schwangerschaft und Wochenbett begleitet.
Die Nachfrage nach Hebammenhilfe ist enorm. „Je früher sich die Frauen melden, desto besser“, betont Weigl. Ein gründliches Kennenlernen findet zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche (SSW) statt. Ein zweites Treffen erfolgt ab der 32. SSW. Wichtig ist der erste Kontakt vor der Geburt, denn die Hebammen helfen den werdenden Müttern, sich umfassend auf das große Ereignis vorzubereiten. Die Unterstützung erstreckt sich jedoch über die Geburt hinaus und ist besonders während der ersten Tage nach der Geburt von Bedeutung, wenn die Hebammen die frisch gebackenen Mütter zuhause besuchen.
Die Unterstützung im Wochenbett
In den ersten fünf Lebenstagen eines Neugeborenen sind tägliche Besuche möglich. Diese Besuche dienen nicht nur der medizinischen Kontrolle, sondern auch der emotionalen Unterstützung. Die Hebammen kontrollieren, ob sich die Gebärmutter gut zurückbildet und dass das Baby gut wächst. „Wir schauen, wie es der Mama und dem Baby geht“, so Kerschbaum, die den Besuch als essenziellen Teil der Betreuung ansieht.
Eine häufige Frage, die frischgebackene Mütter stellen, ist die nach der besten Art der Ernährung ihres Kindes: Stillen oder Flasche? „Die meisten Frauen möchten stillen, doch auch diejenigen, die es nicht können oder wollen, brauchen Unterstützung“, erläutert Tuder. Die Hebammen betonen, dass es nicht darauf ankommt, wie das Baby gefüttert wird, sondern dass jede Mutter auf ihre Weise die beste Mutter für ihr Kind ist. „Stillen ist wichtig, aber nicht das Wichtigste“, fügt Weigl hinzu und möchte den Druck von den Müttern nehmen.
Ein liebevolles Umfeld schaffen
Die ersten Wochen nach der Geburt sind oft eine emotionale Achterbahn. Die Hebammen legen Wert darauf, dass sich die Mütter in dieser Zeit schonen und erholen. Weigl erklärt, dass Mütter idealerweise die ersten 10 bis 14 Tage viel liegen sollten, um sich zu regenerieren. Zitat: „Es gibt Kulturen, in denen die Mütter die ersten 40 Tage nicht das Haus verlassen. Diese Frauen werden gehegt und gepflegt. Es ist wichtig, dass wir das auch in unserer Kultur mehr wertschätzen.“
Die Rolle der Besucher während dieser Zeit ist ebenfalls von Bedeutung. Kerschbaum gibt wertvolle Tipps für den Umgang mit Besuchern: „Es sollte vorher gefragt werden, ob ein Besuch wirklich passt, und die Besucher sollten kleine Gefälligkeiten im Haus erledigen.“ Die Neu-Mutter sollte sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit fühlen, bevor sich die Gäste dem Baby zuwenden. Ein bewährter Ratschlag ist es, enge Freunde zu „Wochenbett-Buddys“ zu ernennen, die bei Bedarf schnell zur Hilfe kommen können, ohne dabei unnötigen Druck oder Fragen auf die frischgebackene Familie auszuüben.
Die Arbeit der Hebammen im Zentrum ist damit mehr als nur eine medizinische Betreuung; sie offerieren ein umfassendes Unterstützungssystem, um den Übergang in die Elternschaft so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit ihrem Ansatz, jede Mutter zu bestärken und ihr den Druck zu nehmen, tragen sie dazu bei, dass sich Familien in den ersten Wochen nach der Geburt wohlfühlen und gestärkt in ihren neuen Lebensabschnitt starten können. Diese Initiative zeigt einmal mehr, wie wichtig professionelle Unterstützung in der Zeit rund um die Geburt für Mütter und ihre Babys ist. Weitere Informationen und Angebote der „Hebammen im Zentrum“ finden sich auf www.tips.at.
Details zur Meldung