Am Donnerstagnachmittag wird bei TCG Unitech in Kirchdorf an der Krems eine erste Gesprächsrunde zwischen der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft stattfinden. Hintergrund ist die aktuelle Situation von rund 900 Beschäftigten, die beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet wurden. Diese Mitarbeiter erhalten neue Verträge, allerdings mit schlechteren Konditionen als zuvor.
Die Unsicherheit ist groß, besonders für die 882 Beschäftigten, die TCG Unitech bei einem Frühwarnsystem angemeldet hat. Geschäftsführer Thomas Schmalzer betont, dass er niemanden kündigen möchte. Solch eine Entscheidung könne jedoch nur getroffen werden, wenn die Mitarbeiter auf die im Kollektivvertrag verankerte Gehaltserhöhung von 4,8 Prozent verzichten. Diese Maßnahme wird von vielen als problematisch angesehen, da sie potenziell die finanzielle Situation der Mitarbeitenden beeinträchtigen könnte.
Reaktionen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft zeigt sich unzufrieden mit der bisherigen Vorgehensweise des Unternehmens. Laut Michael Seemayer, dem Landesgeschäftsführer der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, besteht momentan keine Verhandlungsbereitschaft von Seiten TCG Unitech. Seemayer äußerte seine Empörung über die Unternehmensposition und fordert eine offenere Kommunikation der Geschäftsführung. TCG Unitech ist bekannt für die Entwicklung und Produktion von leichten Bauteilen, die vor allem in der Autoindustrie Verwendung finden.
Dabei sind TCG Unitech nicht die einzigen in der Branche, die Einsparungen und Umstrukturierungen in Betracht ziehen. Auch der Automobil-Zulieferer STIWA in Attnang-Puchheim steht vor ähnlichen Herausforderungen. Laut Berichten aus oberösterreichischen Medien ist ein Einsparungsprogramm geplant, das im Jänner starten soll. Beschäftigte bei STIWA könnten für zwei Monate arbeitslos gemeldet werden, ergänzt durch eine Arbeitszeitreduktion auf 80 Prozent, die auch mit einem entsprechenden Lohn- und Gehaltsverzicht einhergeht. Eine weitere Maßnahme wäre ein freiwilliger Gehaltsverzicht, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern. Detaillierte Informationen dazu werden in einer Betriebsversammlung am Montag erwartet. Über 2.450 Mitarbeiter weltweit sind bei der STIWA Group beschäftigt.
Das Thema der Arbeitsbedingungen und der damit verbundenen finanziellen Sicherheit bleibt in der Region von hoher Bedeutung, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie, die unter dem Druck der Marktentwicklung leidet. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf ooe.orf.at.