
Die Weihnachtszeit wird oft als die schönste Zeit des Jahres bezeichnet, doch für viele Menschen kann sie auch die schwerste sein. Besonders die Einsamkeit und Trauer treten verstärkt zutage. Claudia Scheuringer-Beham, die als Hospizkoordinatorin beim Roten Kreuz in Grieskirchen tätig ist, beschreibt diese Zeit als emotional und voller Erinnerungen, die für viele eine Herausforderung darstellen. "Es sind viele Gefühle, die einen übermannen, wenn man einen geliebten Menschen verliert", erklärt sie und ermutigt Trauernde, sich Unterstützung zu suchen.
Für diejenigen, die mit Trauer zu kämpfen haben, bietet das mobile Hospiz in Grieskirchen verschiedene Hilfsangebote an. Dort wird nicht nur ein offenes Lebenscafé organisiert, sondern auch individuelle Begleitungen angeboten. "Man kann mich direkt anrufen. Oft wird der Kontakt auch über Hausärzte hergestellt", so Scheuringer-Beham. Es ist ihr ein Anliegen, den Trauernden zu vermitteln, dass es immer Menschen gibt, die zur Unterstützung bereitstehen.
Einsamkeit über das ganze Jahr
Ein weiteres relevantes Thema, das während der Adventszeit erneut in den Fokus rückt, ist die Einsamkeit älterer Menschen. Karl Hemmelmayer, der stellvertretende Bezirksobmann des Seniorenbundes Eferding, hebt hervor, dass die Einsamkeit nicht nur zur Weihnachtszeit auftritt. "Sie ist ein ganzjähriges Problem, das vielen Senioren oft nicht bewusst wird", sagt er. Um dem entgegenzuwirken, veranstaltet der Seniorenbund zahlreiche Aktivitäten, um neue Bekanntschaften zu fördern und schöne Erinnerungen zu schaffen. Zu diesen Veranstaltungen zählen nicht nur die üblichen Zusammenkünfte, sondern auch spezielle Weihnachts-Events wie eine Gedenkfeier und Ausflüge zu Weihnachtsmärkten.
Dechant Johann Gmeiner, Pfarrer von Grieskirchen, weist darauf hin, wie wichtig es ist, selbst aktiv zu werden. "Es ist wesentlich, sich selbst Gemeinschaft zu suchen und nicht darauf zu warten, dass andere agieren", erklärt er. Gemeinschaft liegt dem Kirchlichen besonders am Herzen, und es wird empfohlen, einsame Menschen über die Feiertage einzuladen und zusammen zu feiern. Gmeiner unterstreicht, dass die Kirche als zentraler Ort der Gemeinschaft dazu beitragen sollte, die Menschen zusammenzubringen.
Praxisnahe Tipps zur Unterstützung
Claudia Scheuringer-Beham gibt zudem praktische Ratschläge für die Hilfsbereitschaft gegenüber trauernden Freunden oder Familienangehörigen. "Verständnisvolles Zuhören und konkrete Hilfsangebote sind sehr wichtig", betont sie. Ein einfaches Angebot wie ein Spaziergang oder ein gemeinsames Kaffeetrinken kann weit mehr bewirken als generische Aussagen wie "Ich bin für dich da". Solche konkreten Vorschläge können deutlich helfen und ein Gefühl von Verbundenheit schaffen.
Diese Herausforderungen sind nicht nur während der Feiertage präsent; die Thematik der Einsamkeit und Trauer zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr hindurch aktiv zu sein. Für weitere Informationen und Unterstützung stehen lokale Anlaufstellen zur Verfügung:
- Seniorenbund Bezirk Eferding
Obmann Johann Schweitzer: 0664/3551811, johann.schweitzer@gmx.at
Obmann-Stellvertreter Karl Hemmelmayer: 0664/9764 077, karl.hemmelmayr@liwest.at - Mobiles Hospiz Grieskirchen
Hospizkoordinatorin: Claudia Scheuringer-Beham: 0664/8234 289, claudia.scheuringer-beham@o.roteskreuz.at - Pfarre Grieskirchen
Adventskranzsegnung: 30. November, 16.30 Uhr
Alle Gottesdienste unter dioezese-linz.at/pfarre/4103/gottesdienste
In der Adventszeit sollten wir alle daran denken, dass die emotionale Belastung, die einige Menschen erleben, echte Unterstützung und Verständnis braucht. Die Weihnachtslichter können auch in dunklen Zeiten leuchten, wenn wir gemeinsam handeln.
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