In Oberösterreich setzt sich ein paradoxes Phänomen auf dem Immobilienmarkt fort: Obwohl der Markt für Einfamilienhäuser seit 2019 kontinuierlich schrumpft, zeigen die Preise in vielen Bezirken eine bemerkenswerte Resilienz. Bis zum ersten Halbjahr 2024 wurde ein Rückgang der Einfamilienhauskäufe um 8,6 Prozent auf nur 650 Verkäufe verzeichnet. Dies ist der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2009 durch RE/MAX.
Obwohl weniger Häuser verkauft werden, bleibt Oberösterreich im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Platz, hinter der Steiermark und Niederösterreich. Vergleicht man diese Zahlen mit dem Fünfjahresdurchschnitt, fehlen sogar rund 34 Prozent. Der Umsatz aus Hausverkäufen sank ebenfalls um 12,5 Prozent auf 230 Millionen Euro, was den geringsten Wert seit 2017 darstellt und dennoch den dritten Platz im Bundesvergleich sichert.
Preisentwicklung der Einfamilienhäuser
Der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus liegt nun bei 330.161 Euro, was einen Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dies entspricht genau dem Durchschnitt für Österreich. Besonders im unteren Preissegment zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Maximalpreise um 10,9 Prozent auf 203.000 Euro. Der untere Grenzwert des obersten Preissegments ist auf 435.000 Euro gesunken, was einem Rückgang von 3,3 Prozent entspricht.
In bestimmten Bezirken sind Preissteigerungen jedoch nicht zu übersehen. Städte wie Eferding, Steyr und Ried melden zum Halbjahr 2024 neue Höchstpreise. In Steyr wurde die 300.000-Euro-Marke erstmals überschritten, mit einem durchschnittlichen Preis von 314.711 Euro – dies stellt eine Erhöhung um 18,7 Prozent dar. Auch andere Bezirke zeigen teils positive Entwicklungen, während einige wie Grieskirchen einen deutlichen Rückgang auf 284.006 Euro verzeichnen, was einem Minus von 3,7 Prozent entspricht.
Die Unterschiede zwischen den Bezirken
Besonders bemerkenswert ist der Preisverfall in Linz, der bei einem Höchststand von 672.772 Euro im Jahr 2023 einen Rückgang um 11,5 Prozent auf nun 595.617 Euro erlebt. Auch Gmunden hat einen Rückgang um 11,2 Prozent auf 405.530 Euro zu verzeichnen. Linz-Land hat sich stabilisiert, die durchschnittlichen Preise liegen dort unter 400.000 Euro, genau bei 394.269 Euro.
Die Verkaufszahlen variieren stark zwischen den Bezirken. Braunau und Wels führen mit jeweils 69 abgeschlossenen Verkäufen, wobei Braunau einen Rückgang von 14,8 Prozent und Wels einen leichteren Rückgang von 2,8 Prozent verzeichnet. Im Gegensatz dazu zeigt Linz-Land einen Anstieg von 3,3 Prozent auf 63 Verkäufe im gleichen Zeitraum. In Vöcklabruck wurden nur 52 Einheiten verkauft, was einem Rückgang um 14,8 Prozent entspricht.
Die Entwicklungen in den bezirklichen Verkaufszahlen zeigen auch während der ersten halbjahres perioden erhebliche Unterschiede. Schärding verzeichnet das größte prozentuale Plus und erlebt mit 35 Verkaufsakten eine Steigerung um 84,2 Prozent. Im Kontrast dazu fällt Urfahr-Umgebung um 13,6 Prozent auf nur noch 38 Verkäufe zurück.
Die Situation auf dem oberösterreichischen Immobilienmarkt bleibt spannend und bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Interessierte Käufer und Verkäufer sollten die artikulierten Trends im Auge behalten und dennoch gut informiert Entscheidungen treffen, um von den aktuellen Entwicklungen zu profitieren. Für mehr Details und aktuelle Informationen zu diesem Thema empfehlen wir den Bericht auf www.meinbezirk.at.