Im Bezirk Gmunden zeigt sich eine alarmierende Einkommensschere zwischen Männern und Frauen, die geradezu erschreckend ist. Laut dem aktuellen Frauenmonitor der Arbeiterkammer Oberösterreich liegt das durchschnittliche Einkommen von Frauen in unselbstständiger Beschäftigung bei etwa 2.193 Euro brutto im Monat, was fast 40 Prozent weniger ist als das Einkommen ihrer männlichen Kollegen. Diese Differenz wird hauptsächlich durch die hohe Zahl an Frauen in Teilzeitjobs und den unzureichenden Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen verursacht.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, dass nur 43,4 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer im Bezirk eine Vollzeitstelle haben. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Frauen in Gmunden Teilzeit arbeiten, was die Einkommensunterschiede weiter verstärkt. Bei den vollzeitbeschäftigten Frauen wird zudem ein Verdienstunterschied von mehr als 21 Prozent im Jahresvergleich festgestellt, was die Problematik der Einkommensgerechtigkeit unterstreicht.
Einkommensunterschiede im Detail
Der Frauenmonitor offenbart auch die medianen Monatseinkommen: Arbeiterinnen verdienen im Bezirk Gmunden nur 1.969 Euro brutto, während weibliche Angestellte einen monatlichen Bruttolohn von 2.403 Euro erreichen. Median bedeutet, dass die eine Hälfte der Frauen mehr und die andere Hälfte weniger verdient. Diese Differenz ist nicht nur ärgerlich, sondern zeigt auch die Notwendigkeit an, auch in Zukunft an der Gleichstellung zu arbeiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Equal Pay Day, der in Gmunden in diesem Jahr auf den 14. Oktober fiel. Dieser Tag steht symbolisch dafür, dass Frauen ab diesem Datum im Vergleich zu Männern „gratis“ arbeiten. Oberösterreich belegt in einem Vergleich der Bundesländer dabei den vorletzten Platz, nur Vorarlberg schneidet schlechter ab. Die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen ist somit besonders stark ausgeprägt.
Forderungen der Arbeiterkammer
Der Präsident der Arbeiterkammer, Andreas Stangl, macht unmissverständlich darauf aufmerksam, dass konkrete Maßnahmen gefordert werden, um diese Einkommenslücke zu schließen. „Die Unterschiede im Einkommen können zum Teil nicht nur durch die Teilzeitquote erklärt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben“, so Stangl. Dringend notwendig sei ein Ausbau der Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen, sowie eine faire Bezahlung für gleichwertige Arbeiten und Maßnahmen zur Pensionsgerechtigkeit. Ein Aufwertungsfaktor bei den Pensionsbeiträgen könnte dazu beitragen, die benachteiligenden Faktoren im Arbeitsleben nicht eins zu eins auf die Rente zu übertragen.
Die Arbeiterkammer fordert die Politik auf, gediegene Schritte einzuleiten, um den Frauen im Bezirk und ganz Oberösterreich gleichwertige Möglichkeiten und faire Löhne zu garantieren. Diese Schritte sind von größter Bedeutung, um die Gleichstellung im Berufsleben voranzutreiben und die Einkommensschere endlich zu schließen. Dies zeigt nicht nur die Dringlichkeit der Thematik, sondern auch die Notwendigkeit, eine faire Vergütung für alle zu gewährleisten.
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