Das ehemalige Karmelitinnenkloster in Gmunden, Oberösterreich, bleibt auch in Zukunft ein bedeutender Ort für Begegnungen und spirituelle Erfahrungen. Dies wurde bei der Abschlussveranstaltung des Projekts „Klosterschreiberin“ eindringlich unterstrichen. Die heimischen Ordensgemeinschaften informierten in einer Pressemitteilung am Dienstag über die Entwicklungen im Kloster.
Im März 2023 verließen die Karmelitinnen das Kloster und zogen in ihr Mutterhaus der Marienschwestern vom Karmel in Bad Mühllacken. Mit dieser Veränderung ging das Kloster in den Besitz des Instituts Österreichischer Orden über. Dies war der Startschuss für einen bedeutenden Transformationsprozess, der unter dem Motto „Klosterschreiberin“ stattfand. Während dieser Zeit wurde vor allem der Klostergarten zu einem lebendigen Ort für Austausch und Begegnungen zwischen Kunst, Spiritualität und Gesellschaft.
Der Transformationsprozess
Die Schriftstellerin Cornelia Hülmbauer war als „Klosterschreiberin“ für mehrere Monate im Kloster und dokumentierte ihre Erfahrungen in Form von Texten, die bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt wurden. Diese Texte sollen voraussichtlich 2025 veröffentlicht werden. In der Veranstaltung wurden zudem Auszüge aus den Chroniken der Karmelitinnen von Gmunden von Sr. Elisabeth Katherl, der ehemaligen Priorin, vorgetragen. Diese Chroniken sind nun digitalisiert und werden im Archiv aufbewahrt.
Karin Mayer, die Initiatorin des Projektes und Kulturbeauftragte der Österreichischen Ordenskonferenz, äußerte sich in ihren Begrüßungsworten über die wertvolle Rolle der Karmelitinnen: „Die vielfältigen Erlebnisse über das stille, verborgene, wertvolle Wirken der Karmelitinnen in Gmunden sollen nicht in Vergessenheit geraten.“
Sr. Agnes Mayer, Präsidentin der Föderation der Karmelitinnen, ermutigte die Anwesenden, nach dem Fortgang der Schwestern, neue Möglichkeiten zu erkennen. Sie stellte die provokative Frage: „Was bleibt in Gmunden? Besser: Wer bleibt in Gmunden? Gott!“
Rudi Luftensteiner, der Vorstandsvorsitzende des Instituts Österreichischer Orden, bedankte sich für die positive Entwicklung des Projektes. Er wies darauf hin, dass das historische Kloster nicht nur eine Immobilie sei, sondern auch eine Seele, die für die Gmundner Bevölkerung lange Zeit von Bedeutung war. Die künftige Nutzung des Klosters befindet sich momentan noch in der Planungsphase.
Das Karmelitinnenkloster Gmunden öffnete seine Türen erstmals 1828. Ursprünglich gegründet von einer Gruppe aus Prag, haben die Schwestern über die Jahrzehnte hinweg die Gebets- und Lebensgemeinschaft aufrechterhalten, selbst während der schwierigen Zeiten des Nationalsozialismus. Doch aufgrund des Alters und des Mangels an Nachwuchs sahen sich die Karmelitinnen gezwungen, das Kloster im Frühjahr 2023 zu schließen.
Das Institut Österreichischer Orden, welches nun für die Klosterimmobilie verantwortlich ist, verfolgt einen gemeinnützigen Ansatz. Es ist ein Kooperationsmodell, das darauf abzielt, die Werte der Ordensgemeinschaften zu erhalten und deren Vermögenswerte sinnvoll zu nutzen. Dabei bleibt das Ordensvermögen weiterhin im Besitz von Ordensgemeinschaften, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung ihrer Projekte und Initiativen liegt.
Für weitere Details zu diesem Thema finden sich umfassende Informationen in einem Bericht auf www.katholisch.at.
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