FREISTADT. In Freistadt fand auf Einladung des Altbauern-Bezirksobmanns Peter Leber und der ehemaligen Landtagsabgeordneten Maria Jachs eine wichtige Versammlung der Altbauerngemeinschaft Oö. statt. Diese Landeskonferenz zog zahlreiche Teilnehmer an, darunter auch prominente Referenten wie den AB-Landesobmann Franz Schillhuber, den Bauernbund-Präsidenten Georg Strasser sowie die Bundesrätin Johanna Miesenberger und den Bauernbund-Bezirksobmann Martin Moser.
Bei diesem Treffen konnten die Anwesenden auf die Entwicklungen im agrarischen Sektor eingehen. Schillhuber gab einen Überblick über die bisherigen Erfolge der Altbauerngemeinschaft und besprach mit den Bezirksobleuten die nächsten Schritte für die Zukunft. Miesenberger und Moser beleuchteten die spezifischen Herausforderungen im Bezirk Freistadt sowie die Schwerpunkte der bäuerlichen Interessenvertretung auf regionaler, Landes- und Bundesebene.
Renaturierungsproblematik und offene Fragen
Ein zentrales Thema bei der Konferenz war das in der EU beschlossene Renaturierungsgesetz. Dieses Gesetz wirft viele Fragen auf – insbesondere zur Einstufung von Flächen, zur Kartierung und zur Finanzierung. „Im Bezirk Freistadt haben wir bereits mit Natura 2000 Flächen einen erfolgreichen Vertrags-Naturschutz, der durch Kooperation zwischen Landwirtschaft und Behörden gestärkt wurde. Wir hoffen, auch bei den neuen Programmen ein Mitspracherecht zu erhalten“, erklärte Miesenberger. Dieselbe Meinung vertrat auch Obmann Martin Moser.
Die Diskussion um das Renaturierungsgesetz stellt sich als besonders wichtig heraus, da es nicht nur um den Naturschutz geht, sondern auch um die Agrarwirtschaft in der Region. Die Beteiligung der Bauern an der Ausgestaltung solcher Programme ist für die Beteiligten von großer Bedeutung.
Aktuelle Entwicklungen und Erleichterungen
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung um ein Jahr, die aufgeteilt wurde. „Österreich hat mit einem Waldanteil von beinahe 50 Prozent und strengen Forstgesetzen eine besondere Stellung. Daher sollte unser Land von jeder Kennzeichnungsverpflichtung dieser Verordnung ausgenommen werden“, fügte Präsident Strasser hinzu.
Zusätzlich berichtete Strasser über die gesetzlichen Erleichterungen, die infolge der schweren Niederschläge und Überschwemmungen implementiert wurden. Diese Wetterbedingungen haben die Ernte und den Anbau von Früchten erschwert. Die neuen Regelungen sollen den betroffenen Landwirten helfen, ihre Betriebe wieder aufzubauen und künftige Erträge zu sichern.
Änderungen bei Ausgleichszulagen
Eine erfreuliche Nachricht für viele Landwirte war die Entscheidung, dass die Unfallrente zukünftig nicht mehr in den Ausgleichszulagen-Richtsatz eingerechnet wird. Diese Änderung bedeutet, dass Personen, die sowohl eine kleine Pension als auch eine Unfallrente beziehen, von einer höheren finanziellen Unterstützung profitieren können. Strasser äußerte sich zufrieden über diesen Fortschritt.
Am Nachmittag war es den Teilnehmern möglich, sich bei einer geführten Tour durch die historische Altstadt von Freistadt fortzubilden. Die Tour, begleitet von Josef Mühlbachler, beleuchtete die reiche Bierbrautradition der Stadt und bot damit einen spannenden Blick auf die Geschichte der Region.
Die Landeskonferenz der Altbauerngemeinschaft stellte sich einmal mehr als bedeutende Plattform für den Austausch von Ideen und aktuellen Themen der Landwirtschaft dar. Die Vielzahl an angesprochenen Punkten zeigt die Herausforderungen, vor denen die Landwirte heutzutage stehen, sowie die Möglichkeiten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Agrarwirtschaft.
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