Atomkraft – ein heißes Thema, das viele Meinungen und Emotionen weckt. In der Region Mühlviertel stehen die Zeichen auf Aufklärung, insbesondere, wenn es um das kontroverse Thema der Atommüllendlagerung geht. Während einige die Nutzung von Atomenergie als einen notwendigen Schritt zur Energiewende betrachten, sehen viele Experten hier ein großes Risiko, das nicht ignoriert werden darf.
Das Anti Atom Komitee organisiert in dieser Sache spezielle Informationsabende, um sowohl Bürger als auch Kommunalpolitiker über die Risiken und Realitäten der Atomkraft und ihrer Abfallentsorgung aufzuklären. Diese Veranstaltungen, unterstützt von verschiedenen Gemeinden und deren Bürgermeistern, bringen nicht nur lokale Anliegen zur Sprache, sondern beziehen auch Fachleute aus dem benachbarten Tschechien ein, wo die Suche nach einem geeigneten Endlager bereits in vollem Gange ist.
Die Hintergründe der Endlagersuche
In Tschechien sieht sich die Regierung mit wachsenden Widerständen konfrontiert, trotz einer generellen Zustimmung zur Atomkraft in der Bevölkerung. Das geplante Endlager soll bis zu 10.000 Tonnen hochradioaktive Abfälle beherbergen und sich über mehrere Quadratkilometer erstrecken. Solche Dimensionen wecken Besorgnis, vor allem weil niemand gewährleisten kann, dass dieses System für mehrere Hunderttausend Jahre sicher bleibt. Berichten zufolge ist es ungewiss, ob die Wissenschaft eine dauerhafte Lösung für die Lagerung dieser gefährlichen Abfälle finden kann.
Die erste Veranstaltung fand am 25. September in Haslach statt und weckte bereits großes Interesse in der Bevölkerung. So war es nicht überraschend, dass auch der zweite Infoabend am 15. Oktober in Bad Leonfelden sehr gut besucht war. Hier informierten Experten wie Dalibor Stráský, der Anti-Atom-Beauftragte von Oberösterreich, und Vertreter tschechischer Nichtregierungsorganisationen über die Ansichten der tschechischen Bürger zur Atomkraft sowie die gegenwärtige Lage der Endlagersuche.
Am 28. November 2024 findet der letzte Infoabend der diesjährigen Reihe im Salzhof in Freistadt statt. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, mehr über diese bedeutende Thematik zu erfahren. Edvard Sequens wird wieder einen Vortrag halten, ergänzt von Beiträgen der Bürgerinitiative OI´P aus Budweis. Der Eintritt ist frei, und es wird auch eine Übersetzung angeboten, um sicherzustellen, dass alle Interessierten folgen können.
In Zeiten, in denen die Diskussion um die Energiewende und nachhaltige Energieformen immer präsenter wird, ist es wichtig, solche Informationsveranstaltungen zu nutzen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Die potenziellen Gefahren und die Unsicherheiten der Atomkraft dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden. Die Verbreitung von Wissen ist der erste Schritt zu einer informierten Meinung und, im besten Fall, zu einer aktiven Zivilgesellschaft, die offen für Diskussionen ist und ihre Stimme erhebt.