In Oberösterreich wird die Narrenzeit in einem spektakulären Ritual am Aschermittwoch, dem 5. März, mit dem traditionellen Faschingverbrennen am Traunufer abgeschlossen. Diese Zeremonie umfasst das „Brieftaschlwaschen“, bei dem die symbolische Fetzenfigur des Ebenseer Faschings unter Trauermusik zum Ufer getragen und dort verbrannt wird. Dieses quirky Ritual signalisiert, dass die Faschingszeit ausgelassen gefeiert wurde und kein Geld mehr übrig ist, bevor es mit dem Heringsschmaus in den Gaststätten weitergeht, wie oe24 berichtete.
Der Fasching in Ebensee hat eine tief verwurzelte Tradition, die ihm eine fast heilige Bedeutung verleiht. Bereits im Jahr 1733 kam es hier sogar zu einer Faschingsrevolte der Salinenarbeiter, die auf ihr Recht pochten, am Faschingdienstag zu feiern. Der Fetzenfasching und der dazugehörige Fetzenzug, dessen Ursprünge umstritten sind, gehen vermutlich mehrere Jahrhunderte zurück. Ähnlich wie bei anderen Faschingsbräuchen wurden alte Alltagskleider und einfache Masken verwendet, um gesellschaftliche Normen satirisch zu hinterfragen. Die Verkleidungen haben sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt, doch heute stehen wieder geschnitzte Holzmasken im Mittelpunkt dieser Tradition, während Männer, die Maskenschnegerer, sie eigenhändig anfertigen, wie brauchtumskalender berichtete.
Fasching als außergewöhnliches Event
Die Faschingszeit lässt die Gemeinde in einem Ausnahmezustand leben. Geschäfte schließen, Schüler haben frei, und die ganze Stadt ist vom Faschingstanz bis Aschermittwoch auf den Beinen. Kinderfasching am Samstagnachmittag, ein großer Umzug am Sonntag und der Fetzenzug am Dienstag schaffen eine aufregende Atmosphäre. Besonders spannend wird es, wenn die Kinder beim „Nuss-Nuss“ mit Süßigkeiten beschenkt werden. Doch der krönende Abschluss ist der Aschermittwoch, an dem die Fetzenfigur brennen und die leeren Geldbörsen gewaschen werden – ein klarer Hinweis darauf, dass die feierliche Zeit voll ausgekostet wurde.
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