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In Linz sind Einsamkeit und soziale Isolation gravierende Herausforderungen für obdachlose Menschen. Laut Julian Kapeller, einem Obdachlosenseelsorger, sind diese Menschen nicht nur arm, hungrig und nass, sondern auch häufig unbeachtet. "Es braucht nicht nur Essen, sondern auch Nahrung für die Seele", betont Kapeller, der sich seit September intensiv um die seelischen Bedürfnisse der Obdachlosen kümmert. Er hebt hervor, dass viele von ihnen eine tiefe spirituelle Dimension in ihren Lebensgeschichten aufweisen, die oft von Armut und Ausgrenzung geprägt sind. Diese Erfahrungen können als Kraftquelle dienen, um ihre schwierigen Lebensrealitäten zu bewältigen, wie die KAP berichtet.
Kapeller engagiert sich in Tageszentren, organisiert Gespräche und spirituelle Veranstaltungen und bietet auch Beerdigungen für Menschen ohne Angehörige an. Sein persönliches Engagement geht so weit, dass er selbst Straßenexerzitien durchführte, um die Herausforderungen obdachloser Menschen besser zu verstehen. Diese Erfahrungen haben sein Bewusstsein für die Themen Einsamkeit und Ausgrenzung geschärft. Neben der materiellen Hilfe ist der emotionale Beistand essenziell. Gemeinschaft und Austausch sind für viele Betroffene von großer Bedeutung, wie Kapeller erläutert. Diese Aspekte legen den Grundstein für eine unterstützende und menschliche Begegnung mit Obdachlosen.
Die Auswirkungen von Armut auf Kinder und Familien
Parallel zeigt sich in Linz ein weiteres besorgniserregendes Bild: Armut betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder in alarmierendem Maße. Laut der Volkshilfe Linz sind rund 33.000 Kinder und Jugendliche in Oberösterreich von Armut betroffen. Maria Dietrich, Vorsitzende der Volkshilfe, appelliert an die Gesellschaft, sich diesen Herausforderungen zu stellen. "Die Teuerung hat die Situation verschärft, insbesondere für alleinerziehende Eltern", betont sie. Die Angst vor Altersarmut und die unzureichenden Sozialleistungen verschärfen die Notlage weiter. An einem Abend der Volkshilfe wurde auf diese Problematik aufmerksam gemacht, wobei auch ein Aufruf zur Bekämpfung der Kinderarmut erfolgte. Hierbei wurde deutlich, dass Armut auch Scham mit sich bringt und der gesellschaftliche Blick darauf dringend überdacht werden muss, as nachrichten.at berichtete.
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