Am 21. Oktober wurde in Gallspach eine neue Gedenkstätte eingeweiht, die den Titel "Licht schafft Formen" trägt. Diese Gedenkstätte dient als Ort des Innehaltens und der Erinnerung an verstorbene Menschen, die im Wohnhaus Schützenhof von pro mente OÖ gelebt haben. Es handelt sich um ein sensibles Projekt, das in Gedenken an das Ableben einer Mitarbeiterin und die Palliativbegleitung einer Klientin ins Leben gerufen wurde, wodurch in der Einrichtung eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen Alter und Tod stattgefunden hat.
Der KunstRaum Goethestrasse xtd in Linz, ebenfalls Teil von pro mente OÖ, übernahm die Planung und Umsetzung dieses Gedenkorts. Der zugrunde liegende Gedanke ist es, die familiäre Atmosphäre und Gemeinschaft, die das Wohnhaus Schützenhof prägen, symbolisch abzubilden.
Einzigartige Gestaltung
Die Gedenkstätte präsentiert sich in Form einer ovalen Steinumrundung, umgeben von weißen Stahlstützen, auf denen kleine Häuser angebracht sind. Diese Häuser zieren Bilder, die von Klienten des Schützenhofs gestaltet wurden und witterungsbeständig aufgebracht sind. Umrahmt von gemütlichen Bänken aus Akazienholz, lädt die Gedenkstätte zum Verweilen und Nachdenken ein. Sie stellt einen wertvollen Rückzugsort dar, um einen Moment der Stille und Erinnerungen in der oft hektischen Alltagswelt zu finden.
Der Leiter des Wohnhauses, Patrick Merz, betont die Bedeutung des Schützenhofs, indem er sagt: "Der Schützenhof steht für Familie – und dafür, dass man so sein darf, wie man ist." Die Einrichtung, die 1979 gegründet wurde, kann auf eine über 40-jährige Geschichte zurückblicken und gilt heute als eine der Pionierstellen der heimischen Sozialpsychiatrie. Im ehemaligen Kurhotelkomplex leben rund 20 Bewohner mit psychosozialem Unterstützungsbedarf, die von einem engagierten multiprofessionellen Team betreut werden.
Gerade am Tag der offenen Tür, der ebenfalls am 22. Oktober stattfand, hatten Interessierte die Möglichkeit, einen persönlichen Eindruck vom Wohnhaus Schützenhof zu gewinnen. Die Einrichtung sucht derzeit speziell Fachsozialbetreuer, die die Bewohner in ihrem Alltag unterstützen, sowie diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger.
Die neue Gedenkstätte betrachtet nicht nur die Vergangenheit, sondern trägt auch dazu bei, die Erinnerung an die verstorbenen Bewohner lebendig zu halten und die Gemeinschaft, die im Schützenhof gelebt wird, zu stärken. Sie ist somit ein wichtiger Bestandteil der Kultur des Gedenkens und der Dankbarkeit gegenüber jenen, die dort gelebt und bedeutende Beiträge geleistet haben.
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