In Michaelnbach stellt die FoodCoop „Tischlein deck dich!“ ihre Aktivitäten bis Weihnachten 2024 ein. Diese Initiative wurde im Dezember 2021 ins Leben gerufen, als das erste Kisterl voller regionaler Produkte an der ehemaligen Tischlerei Brunnmair am Sonnenhang übergeben wurde. Magdalena Stockinger, eine der vier Gründerinnen, betont, dass das Ziel hinter der FoodCoop war, die regionale Nahversorgung zu fördern, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen hatte.
Mit viel Enthusiasmus begannen die Frauen ihre Arbeit, um einen zentralen Ort zu schaffen, der die Produkte regionaler Anbieter bündelt und den Menschen das Einkaufen erleichtert. „Wir haben die Initiative ins Leben gerufen, weil uns das Thema regionale Nahversorgung unter den Nägeln gebrannt hat“, erklärt Stockinger. Doch die Zeiten ändern sich, und das Team hat inzwischen bemerkt, dass der Stellenwert der regionalen Produkte nicht mehr so hoch ist wie in der vergangenen Zeit. „Wir haben sehr treue Kunden, aber viele schauen wieder darauf, nur so günstig wie möglich einzukaufen“, so Stockinger weiter.
Herausforderungen für die FoodCoop
Die aktuellen Herausforderungen sind vielfältig. Die Gründerinnen müssen neben der Pflege der FoodCoop auch sämtliche organisatorischen und finanziellen Aspekte selbst stemmen. „Die FoodCoop verursacht auch laufende Kosten. Da geht es etwa um Software, Buchhaltung, Stromkosten“, erklärt Stockinger. Dabei ist es nicht nur die Zeit, die fehlt, da viele der Frauen beruflich stärker eingespannt sind als zu Beginn des Projekts, sondern auch das Engagement der Gemeinde scheint nachzulassen.
Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass die Menschen ihre Bestellungen bis Mittwochmitternacht im Internet aufgeben, um dann die frisch vielfältigen Erzeugnisse am Freitagnachmittag abzuholen. Aber die Dynamik hat sich verändert. Das Team merkt, dass viele Käufer weniger Zeit in die Planung ihres Wocheneinkaufs investieren.
Die Zukunft von „Tischlein deck dich!“
Für das Team ist die anstehende Diskussion über die Zukunft des Projekts entscheidend. „Ob und wie es weitergeht, werden wir wahrscheinlich im Rahmen des Zukunftsprozesses Michaelbach 2035 besprechen, der diesen Oktober startet“, erläutert Stockinger. Sie hofft, dass sich neue engagierte Personen finden, die bereit sind, das Projekt fortzuführen und die regionale Nahversorgung in der Gemeinde zu stärken.
Für die Zeit bis Weihnachten 2024 bleibt die FoodCoop bestehen, und Gutscheine sowie Guthaben können weiterhin eingelöst werden. Der Aufruf an die Bevölkerung ist unmissverständlich: „Es würde uns freuen, wenn wir die Initiative auf andere und breitere Füße stellen könnten. Aber da muss auch das Bekenntnis der Bevölkerung kommen“, betont Stockinger. Dieser Rückhalt sei entscheidend, um die positiven Effekte der Initiative, wie die Förderung von Freundschaften und beruflichen Synergien, aufrechtzuerhalten.
Die Frauen hinter der FoodCoop haben mittlerweile mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Regionalitätspreis 2022. Diese Anerkennung unterstreicht nicht nur ihre Bemühungen, sondern auch die Bedeutung von regionaler Zusammenarbeit. Es bleibt abzuwarten, ob die Bevölkerung aktiv an dem Fortbestand der FoodCoop mitwirken wird, um die positiven Aspekte der regionalen Nahversorgung weiter zu fördern und auch in Zukunft zu genießen.