Digitaler Kampf gegen Extremismus
In der Welt des Internets werden nach Mitternacht in Chaträumen und Foren verschiedene Themen diskutiert, darunter auch politische Inhalte. Unter Jugendlichen auf sozialen Medien nimmt das Phänomen der Radikalisierung zu, begleitet von inszenierten Beiträgen und unrealistischen Rollenbildern.
Prävention durch digitales Streetwork
Um Extremismus und Radikalisierung frühzeitig entgegenzuwirken, initiieren das Land OÖ und der OÖ. Familienbund das Projekt des digitalen Streetworks. Dieses Angebot zielt darauf ab, Jugendliche im Alter von 12 bis 27 Jahren in den sozialen Medien zu erreichen, Anzeichen von Radikalisierung zu erkennen, Beratungsstellen aufzuzeigen und unterstützende Ansprechpartner zu sein.
Entstehung des Projekts
Nach den Ausschreitungen in der Halloween-Nacht 2022 in Linz wurde das digitale Streetwork ins Leben gerufen. Die Gewalttätigkeiten, bei denen hauptsächlich Jugendliche beteiligt waren, dienten als Auslöser für die Implementierung dieses spezifischen Projekts. Politiker wie Wolfgang Hattmannsdorfer betonen die Notwendigkeit, gegen die Radikalisierung von Jugendlichen vorzugehen, insbesondere im Kontext des Nah-Ost-Konflikts um Israel und Gaza.
Begleitung durch Forschung
Eine Besonderheit des Projekts ist die kontinuierliche wissenschaftliche Beobachtung und Bewertung durch die FH Oberösterreich, um sicherzustellen, dass der digitale Raum nicht zur Förderung von Spaltung und Extremismus genutzt wird. Martin Hajart, Obmann des oö. Familienbundes, betont, dass Hass und Extremismus keinen Platz in der Gesellschaft haben dürfen.
Tiktok als potenzielle Gefahr
Die Verbreitung von extremistischen Inhalten auf Plattformen wie Tiktok stellt ein besonderes Risiko dar. Einflussreiche Personen aus salafistischen Kreisen werden dafür kritisiert, Terrorakte zu verharmlosen. Efgani Dönmez warnt davor, dass die Instrumentalisierung von Religion für politische Zwecke dazu führen kann, dass Jugendliche in die Radikalisierung abgleiten.