Zum Tag der Armut am 17. Oktober präsentierte die Volkshilfe Braunau aktuelle Ergebnisse einer umfassenden Umfrage, die die Einstellungen der Bevölkerung zur Kinderarmut in Österreich beleuchtet. Diese Umfrage wird in regelmäßigen Abständen durch das Forschungsinstitut Foresight durchgeführt und bietet ein klares Bild von der sozialen Lage im Land.
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass eine überwältigende Mehrheit von 87 % der Befragten die Bekämpfung von Kinderarmut als ein zentrales Ziel der nächsten Regierung sieht. Diese hohe Zustimmungsquote stellt einen deutlichen Appell an die politischen Entscheidungsträger dar, ihren Verpflichtungen zur Reduktion von Armut nachzukommen.
Alarmierende Zahlen über Kinderarmut
Ein besorgniserregender Aspekt der Umfrage ist die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die von absoluter Armut betroffen sind – diese hat sich von 36.000 auf 88.000 innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Andreas Peterlechner, Vorsitzender der Volkshilfe Braunau, bezeichnet diese Entwicklung als ein „lautes Alarmsignal“. Er warnt davor, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um eine dauerhafte Veränderung herbeizuführen.
Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass mehr als drei Viertel der Befragten (77 %) die Einführung einer Kindergrundsicherung befürworten. Diese Regelung soll insbesondere kinderreiche Familien mit niedrigem Einkommen stärker unterstützen. Peterlechner hebt hervor, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung mit der langjährigen Forderung der Volkshilfe identifiziert und die Unterstützung für diese Maßnahme unterstreicht. Viele Experten und Organisationen hatten sich zuletzt bei einem Runden Tisch, der vom Sozialminister im Juni einberufen wurde, einig für die Einführung der Kindergrundsicherung ausgesprochen.
Die Anliegen der Bürger stehen somit im Einklang mit den Forderungen der Volkshilfe, was darauf hindeutet, dass die Thematik der Kinderarmut in Österreich dringender denn je eine politische Lösung verlangt.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen der Umfrage und deren Hintergründe, siehe hier.