
Eine bemerkenswerte Wendung nahm der Fall einer ehemaligen Mitarbeiterin aus Braunau, die nach ihrem Wechsel in die Pension plötzlich mit einer enormen Geldforderung konfrontiert wurde. Diese Forderung kam von ihrem früheren Arbeitgeber, der sie beschuldigte, während ihrer 21-jährigen Beschäftigung im Unternehmen fahrlässig gehandelt zu haben. In ihrer Position als Kaufmännische Leiterin, Prokuristin und Chief Financial Officer war sie für wichtige finanzielle Bereiche zuständig, einschließlich Rechnungswesen und Controlling.
Der Arbeitgeber verlangte mehr als 167.000 Euro Schadenersatz und stellte eine weitere Forderung von über 400.000 Euro auf, die sich auf mögliche Kursverluste bezog. Trotz dieser ernsthaften Vorwürfe, die die betroffene Frau in eine äußerst angespannte Situation brachten, konnte sie mit Unterstützung der Arbeiterkammer (AK) erfolgreich gegen die Klage angehen.
Gerichtliche Entscheidungen und Erfolge
Die rechtlichen Auseinandersetzungen zogen sich über mehrere Verhandlungsrunden hin. Letztendlich zog das Unternehmen die Klage zurück, da sich die Vorwürfe als unberechtigt herausstellten. Parallel dazu blieben offene Forderungen der Arbeitnehmerin, die bis dahin nicht geklärt waren. Die Arbeiterkammer griff diese Themen auf und brachte die offenen Ansprüche vor das Arbeits- und Sozialgericht. Dies umfasste unter anderem die Auszahlung von Urlaubsersatzleistungen, die Entgeltfortzahlung für einen Krankheitszeitraum sowie Rückzahlungen zu viel einbehaltener Sozialversicherungsbeiträge.
Besonders hervorzuheben ist, dass der Frau ein Bilanzgeld in Höhe von vier Bruttomonatsgehältern zusteht, das ihr nicht rechtzeitig ausgezahlt wurde. Des Weiteren gab es Ungereimtheiten bei der Berechnung ihrer Abfertigung. Im Urteil erhielt die ehemalige Beschäftigte nun mehr als 142.000 Euro zugesprochen. Diese Nachzahlung stellt zusammen mit der erfolgreichen Abwehr der Schadensforderung einen signifikanten Erfolg dar.
Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer, kommentierte den Fall mit den Worten: „Dieser Rechtsfall ist ein Beleg dafür, dass man am besten immer seine Endabrechnung von der Gewerkschaft oder der Arbeiterkammer nachrechnen und überprüfen lassen sollte.“ Dieses Zitat unterstreicht die Notwendigkeit von rechtlicher Beratung und Prüfung durch entsprechende Institutionen, um derartige Schwierigkeiten im Nachhinein zu vermeiden.
Dieser Fall zeigt deutlich die Bedeutung der Unterstützung durch die Arbeiterkammer, die in der Lage ist, Arbeitnehmern in rechtlichen Belangen zur Seite zu stehen. Eine detaillierte Analyse und rechtliche Begleitung können entscheidend sein, um die eigenen Ansprüche zu wahren und sich gegen unberechtigte Forderungen zur Wehr zu setzen. Mehr Informationen zu dem Thema sind auf www.boerse-express.com zu finden.
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